Barbed Sutures versus Konventionelle Nahtmaterialien - welchen Effekt hat die Nutzung unterschiedlicher Nahtmaterialien auf die Rate an Wundinfektionen und Wundheilungsstörungen
Der Titel der Studie lautet „Gibt es ein vermehrtes Auftreten von Wundheilungsstörungen bei der Nutzung von Barbed Sutures zum Wundverschluss?“. Um diese Annahme zu prüfen ist ein Patientenkollektiv von insgesamt 453 Patienten innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren retrospektiv untersucht worden....
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2023
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Der Titel der Studie lautet „Gibt es ein vermehrtes Auftreten von Wundheilungsstörungen bei der Nutzung von Barbed Sutures zum Wundverschluss?“. Um diese Annahme zu prüfen ist ein Patientenkollektiv von insgesamt 453 Patienten innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren retrospektiv untersucht worden. Es sind zusätzliche Risikofaktoren bedacht und auch zwischen den einzelnen Operationen unterschieden worden. Des Weiteren ist eine Betrachtung der Komplikationswahrscheinlichkeit bezüglich der Nutzung des Nahtmaterials für die Subkutan- oder die Hautnaht erfolgt.
Um die Daten besser auswerten zu können, sind zwei Dokumentationsbögen entwickelt und die Daten statistisch erfasst worden. Zwar haben sich einige Auffälligkeiten im Vergleich zu herkömmlichen Fäden darstellen lassen, statistisch nachweisbare Signifikanzen haben jedoch nur bei zusätzlichen, bereits bekannten Risikofaktoren wie zum Beispiel einem höheren BMI oder bestehenden Nebenerkrankungen wie Diabetes mellitus bestanden. Bei der Betrachtung des Zeitpunktes und der Art der aufgetretenen Komplikation haben sich im prozentualen Vergleich kaum Unterschiede gezeigt. Beim Vergleich der aufgetretenen Komplikationen in Bezug auf die Art der Komplikation hat sich jedoch ein deutlicher Unterschied zwischen Mammaaugmentation, Abdominoplastik und Mammareduktion darstellen lassen. Bei den Mammareduktionen sind die meisten Komplikationen aufgetreten, auch hier haben die Barbed Sutures relativ schlecht abgeschnitten.
Leider ist das untersuchte Patientenkollektiv sehr inhomogen gewesen, so dass die unterschiedlichsten Störgrößen hinzugekommen sind. Es hat sich in dieser Studie auch keine Signifikanz bezüglich des Auftretens von Wundheilungsstörungen und dem Rauchen gezeigt, obwohl dies bereits bekannt und durch viele Studien belegt ist. Es ist anzunehmen, dass diese multiplen Störfaktoren die Ergebnisse der Studie wesentlich beeinflusst haben könnten.
Nichts desto trotz hat sich durch die Studie darstellen lassen, dass die Anwendung der Barbed Sutures für die Subkutannaht vorteilhaft sein und zu weniger Wundheilungsstörungen führen könnte, bei der Verwendung der Barbed Sutures für die Hautnaht jedoch mehr Komplikationen auftreten könnten im Vergleich zur Verwendung von herkömmlichen monofilen Nahtmaterialien.
Am Schluss der Studie ist über ein Matching versucht worden eine bessere Vergleichbarkeit der untersuchten Fälle zu erreichen. Leider sind die so generierten Gruppengrößen jedoch zu klein gewesen um statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen.
Als Ausblick ist die Verwendung der Fäden in der laparoskopischen Chirurgie sowie zur Nutzung für ästhetisch motivierte Behandlungen aufgeführt worden. |
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Physical Description: | 169 Pages |
DOI: | 10.17192/z2023.0266 |