Violence, Inequality and Transformation: Apartheid Survivors on South Africa's Ongoing Transition
Countering claims that transformative justice is largely a normative project, this compilation dissertation argues that the activities of Khulumani Support Group—the South African apartheid survivors’ movement—are an example of transformative justice in practice. They provide an opportunity to expan...
Main Author: | |
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2022
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Online Access: | PDF Full Text |
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Entgegen der Behauptung, dass transformative Gerechtigkeit weitgehend ein normatives Projekt ist, wird in dieser kumulativen Dissertation argumentiert, dass die Aktivitäten der Khulumani Support Group - der südafrikanischen Bewegung der Überlebenden der Apartheid - ein Beispiel für transformative Gerechtigkeit in der Praxis sind. Sie bietet die Möglichkeit, die Definition von Übergangsgerechtigkeit zu erweitern und dadurch einen gerechteren Übergang in Südafrika zu fördern, der nach Ansicht der Überlebenden noch nicht abgeschlossen ist. Die Dissertation basiert auf partizipativer Aktionsforschung mit Khulumani-Mitgliedern in den Jahren 2015 bis 2020 sowie auf zusätzlicher Forschung mit der Nichtregierungsorganisation Centre for the Study of Violence and Reconciliation über die Entwicklung der Übergangsjustiz als Feld und die Praxis der Transitional Justice in Afrika. Die Dissertation zeigt, dass die Mitglieder von Khulumani seit der Schließung der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) im Jahr 2002 Praktiken eingeführt haben, die Marginalisierung und Machtstrukturen auf mehreren Ebenen in Frage stellen. Indem sie sich nicht nur mit dem Staat, sondern auch mit anderen Akteuren und Orten der Anfechtung auseinandersetzen, betonen die Mitglieder Ungleichheit und Armut als Erbe vergangener Unterdrückung und anhaltender Marginalisierung. Sie legen Wert auf Pluralismus, beziehen verschiedene Menschen und mehrere Generationen in ihre Aktivitäten ein und engagieren sich in sich wiederholenden, gemeinsam geschaffenen Aktivitäten auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene, die eine gegenseitige Befruchtung von Ideen ermöglichen. Trotz der Dokumentation dieser transformativen Ansätze neigt die Literatur über Khulumani dazu, sie mit einer Opfer- bzw. Überlebenden-Position und einem Fokus auf Mainstream-Transitional Justice zu verbinden. In der Dissertation wird argumentiert, dass es in Südafrika eine Reihe solcher zivilgesellschaftlicher und sogar staatlicher Initiativen gibt, die sich weiterhin mit den Verbindungen zwischen vergangenem und gegenwärtigem Unrecht befassen. Sie wurden jedoch nicht als Transitional Justice anerkannt, da sie sich auf die Zeit der TRC beschränkten und von der allgemeinen Transitional Justice abwichen. Die Dissertation legt nahe, dass transformative Gerechtigkeit kein neuer Ansatz ist, sondern vielmehr einer, der in Südafrika bereits praktiziert wird und die Möglichkeit bietet, sich auf neue Weise mit der Übergangsjustiz auseinanderzusetzen.