Verlaufsuntersuchung von Patienten mit Asthma bronchiale unter besonderer Berücksichtigung der nächtlichen klinischen Symptomatik

Einleitung Die von der Global Initiative for Asthma definierten Kriterien für Asthmakontrolle bein-halten Fragen über Symptome während des Tags und der Nacht, Einschränkung der Tagesaktivitäten, Bedarf an Notfallmedikamenten und die Zufriedenheit des Patienten. Patienten mit nächtlichen Symptomen w...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Dönges, Jonathan
Beteiligte: Koehler, Ulrich (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2022
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Einleitung Die von der Global Initiative for Asthma definierten Kriterien für Asthmakontrolle bein-halten Fragen über Symptome während des Tags und der Nacht, Einschränkung der Tagesaktivitäten, Bedarf an Notfallmedikamenten und die Zufriedenheit des Patienten. Patienten mit nächtlichen Symptomen wie Wheezing und Husten leiden oft unter ver-minderter Schlafqualität und beeinträchtigter Tagesperformance. Der Mangel an adäqua-ten Methoden für ein standardisiertes und objektives Monitoring respiratorischer Symp-tome führt zu Schwierigkeiten in der Asthma-Therapie. In dieser Arbeit wird ein neues Verfahren zur akustischen Langzeitregistrierung von Wheezing und Husten während des Schlafes präsentiert und eingesetzt, um eine Verlaufsuntersuchung bei Patienten mit Asthma bronchiale durchzuführen. Methode Bei 55 Patienten wurden respiratorische Symptome wie Wheezing und Husten mit Hilfe des LEOSound-Monitor für eine Nacht im häuslichen Umfeld registriert. Zuvor erfolgte eine Lungenfunktionsmessung der Patienten. Anhand der gemessenen Obstruktions-Parameter erfolgte eine Klassifizierung des Studienkollektivs in drei Gruppen mit keiner Obstruktion, einer nur peripheren Obstruktion, sowie einer zentralen und peripheren Ob-struktion. Die Ergebnisse der akustischen Langzeitregistrierung wurden innerhalb der drei Gruppen verglichen. Das Studienkollektiv setzte sich aus 37 weiblichen und 18 männlichen Patienten mit einem mittleren Alter von 41 Jahren und einem durchschnittlichen BMI von 27 kg/m² zusammen. Die Mehrheit der Patienten waren mit einer ICS/LABA Kombination einge-stellt und nahmen ein SABA als Notfallmedikament ein. Ergebnisse Bei insgesamt 17 der 55 Studienteilnehmer (30,9 %) ergab sich kein Hinweis auf eine Obstruktion in der Lungenfunktionsanalyse, während 38 Patienten (69,1 %) Zeichen der peripheren und/oder zusätzlich zentralen Obstruktion aufwiesen. Bei 8 Patienten (14,5 %) wurde während des Schlafes mit Hilfe des LEOSound-Monitor relevantes Wheezing registriert. Der Median der Wheezingdauer betrug dabei 9 ½ min, während die kürzeste Wheezingdauer bei 4 min und die längste bei 30 ½ min lag. Einzelne Obstruktions-Parameter der Lungenfunktionsanalyse ergaben eine Korrela-tion mit den Wheezing-Ereignissen. 6 der 8 Patienten mit Wheezing fanden sich in der Gruppe mit zentraler/peripherer Obstruktion wieder. Trotz fehlender Hinweise auf eine Obstruktion in der Lungenfunktionsanalyse wurde jedoch bei 1 Patienten ebenso nächt-liches Wheezing registriert. Bei insgesamt 30 Patienten (54,5 %) trat während des Schlafes Husten auf. Im Gegen-satz zur Auswertung der Patienten mit Wheezing ergab sich hier kein erkennbarer Zu-sammenhang der Patienten mit Husten zu deren Obstruktion anhand der Lungenfunkti-onsmessung. Fazit Respiratorische Symptome wie Husten und Wheezing besitzen einen unmittelbar stö-renden Einfluss auf die Schlafqualität bei Patienten mit Asthma bronchiale. Wheezing wird dabei als klinisches Zeichen für eine Lungenobstruktion gewertet und weist auf ein unkontrolliertes Asthma bronchiale hin. Patienten nehmen die klinische Symptomatik während des Schlafes jedoch oftmals nicht wahr und können ihren Asthmakontrollsta-tus nicht adäquat einschätzen. Der LEOSound erweist sich somit als nützliches Instru-ment, um eine objektive Erfassung und Evaluation respiratorischer Symptome wie Wheezing und Husten zu ermöglichen. Eine in der Lungenfunktionsanalyse gemessene Lungenobstruktion kann sich in der akustischen Langzeitregistrierung wiederspiegeln, die sich somit zur Verlaufsuntersuchung als hilfreich erweist. In der klinischen Praxis kann sich daraus eine deutliche Optimierung der Asthma-Therapie unter Anpassung der Behandlung an die respiratorischen Symptome ergeben.
Umfang:67 Seiten
DOI:10.17192/z2022.0327