Prognostische Faktoren bei lokoregionalen (Stadium I-III) neuroendokrinen Neoplasien des Dünndarms

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Risikofaktoren für das Auftreten eines Rezidivs nach potentiell kurativer Operation an Patienten mit jejunoilealen neuroendokrinen Neoplasien der Stadien I-III zu evaluieren. Patienten wurden in eine prospektive Datenbank eingeschlossen, falls sie zwischen Janua...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Evers, Maximilian Antonius
Beteiligte: Bartsch, Detlef Klaus (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2022
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Risikofaktoren für das Auftreten eines Rezidivs nach potentiell kurativer Operation an Patienten mit jejunoilealen neuroendokrinen Neoplasien der Stadien I-III zu evaluieren. Patienten wurden in eine prospektive Datenbank eingeschlossen, falls sie zwischen Januar 2000 und Mai 2020 am Universitätsklinikum Marburg an einer jejunoilealen neuroendokrinen Neoplasie der Stadien I-III operiert wurden. Der postoperative Verlauf wurde anhand einer Nachsorge, entsprechend den Empfehlungen der European Neuroendocrine Tumor Society bewertet. Die demographischen, operativen und pathologischen Daten der Patienten mit und ohne Krankheitsrezidiv wurden in univariaten und multivariaten Analysen ausgewertet. In dem 20jährigen Zeitraum wurden 203 Patienten aufgrund einer jejunoilealen neuroendokrinen Neoplasie operiert. 65 der Patienten befanden sich in den Krankheitsstadien I-III. 38 (58,5%) Patienten waren männlich, das mediane Alter bei Operation lag bei 59 (Spannweite 37-87) Jahren und das mediane Follow-up bei 65 (Spannweite 8-192) Monaten. 14 der Patienten erlitten ein Rezidiv nach einem medianen krankheitsfreien Überleben von 28,5 (Spannweite 6-122) Monaten. Von diesen starben 2 aufgrund ihrer Erkrankung. Die multivariate Analyse zeigte ein Alter von ≥ 60 Jahren (Hazard Ratio = 6,41; 95%Konfidenzintervall 1,38-29,67; p = 0,017), eine Tumorgröße ≥ 2 cm (Hazard Ratio = 26,54; 95%Konfidenzintervall 4,46-157,62; p < 0,001), eine Lymphknotenratio > 0,5 (Hazard Ratio = 7,18; 95%Konfidenzintervall 1,74-29,74; p = 0,007) und Multifokalität (Hazard Ratio = 6,98; 95%Konfidenzintervall 1,66-29,39; p = 0,008) als unabhängige Risikofaktoren sowie die rechtsseitige Hemikolektomie verglichen mit der Dünndarmsegmentresektion (Hazard Ratio = 0,04; 95%Konfidenzintervall 0,01-0,24; p < 0,001) als unabhängigen protektiven Faktor in Hinblick auf ein Rezidiv. Patienten mit einer lokoregionalen neuroendokrinen Neoplasie des Dünndarms und einem Alter ≥ 60 Jahre, Tumorgröße ≥ 2 cm, Lymphknotenratio > 0,5, Multifokalität und einer Dünndarmsegmentresektion statt rechtsseitiger Hemikolektomie haben nach einer potentiell kurativen Operation ein erhöhtes Risiko für ein Krankheitsrezidiv. Diese Patienten könnten in Zukunft von einer intensivierten Nachsorge oder einer adjuvanten Therapie profitieren.
Umfang:60 Seiten
DOI:10.17192/z2022.0311