Randspaltvermeidungspotentiale unterschiedlicher Kompositrezepte in Klasse-II-Kavitäten
1.1.1 Ziel der Studie Ziel dieser in-vitro Studie ist es, herauszufinden, in welcher Form sich die Randspaltvermeidungspotentiale verschiedener Komposite (ein Nanohybridkomposit, ein Niedrigschrumpfendes-Flowable Spezialkomposit und zwei dualhärtende Komposite) bei der gängigen Inkrementtechnik m...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2022
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | 1.1.1 Ziel der Studie
Ziel dieser in-vitro Studie ist es, herauszufinden, in welcher Form sich die Randspaltvermeidungspotentiale verschiedener Komposite (ein Nanohybridkomposit, ein Niedrigschrumpfendes-Flowable Spezialkomposit und zwei dualhärtende Komposite) bei der gängigen
Inkrementtechnik mit 2mm-Inkrementen unterscheiden, und zu testen, inwieweit sich diese Potentiale durch eine Bulk-Fill-Technik verändern. Über die entstehenden Randspalten sollen Rückschlüsse auf die Randspaltvermeidungspotentiale der verschiedenen
Komposite erhalten werden. Um einen Einfluss von verschiedenen Adhäsivsystemen auszuschließen, wurden die Kavitäten lediglich mit der Etch-and-Rinse-Technik konditioniert.
1.1.2 Material und Methoden
Für diese Studie wurden 36 menschliche dritte Molaren gesammelt, an denen je mesial und distal standardisierte approximale Klasse II-Kavitäten mit abgerundeten Kastenböden präpariert wurden. Es erfolgte eine randomisierte Einteilung der 72 Kavitäten in neun
Gruppen (n=8). Die Vorbehandlung der Kavitäten beschränkte sich auf die Etch-and-Rinse-Technik mit 37%iger Phosphorsäure und den Verzicht auf Adhäsivsysteme. Je nach Versuchsgruppe wurden die verschiedenen Komposite (Venus Diamond als Kontrollgruppe,
Venus Pearl, die experimentelle Probe „Niedrigschrumpfendes-Flowable Spezialkomposit“, Rebilda DC und Visavis Core) in zwei unterschiedlichen Schichtstärken (2mm-Inkremente oder Bulk-Fill mit 4mm-Inkrementen) appliziert und ausgehärtet. Anschließend
wurden die gelegten Füllungen ausgearbeitet, poliert, gereinigt, abgeformt und mithilfe der Abformungen Epoxidharzreplika hergestellt. Diese Repliken wurden hinsichtlich der Randqualität zwischen Dentin/Zement und Füllungsmaterial unter einem Rasterelektronenmikroskop (REM mit 200x Vergrößerung) untersucht und vermessen. Die gewonnenen Daten wurden mit SPSS 17.0 statistisch ausgewertet.
1.1.3 Ergebnisse
Aufgrund des fehlenden Dentinadhäsivs wiesen erwartungsgemäß alle Restaurationen Randspalten auf. Die Inkrementstärke hatte bei den Flowable Kompositen (NSK, Rebilda DC und Visalys Core) einen signifikanten Einfluss auf die Randspaltbreiten (p<0,05). Die 2mm-Inkremente schnitten bei allen Kompositen besser ab als die Bulk-Fil-Technik. Lediglich bei dem Nanohybridkomposit Venus Pearl waren die Unterschiede in der Randschlussqualität zwischen den beiden Inkrementstärken nicht signifikant (p<0,05). Auch konnte ein
signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Kompositen festgestellt werden. Während Venus Pearl mit den signifikant geringsten Randspalten aufwarten konnte (p>0,05), folgten dahinter das NSK, Visalys Core und Rebilda DC (p<0,05).
1.1.4 Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse der Studie konnten zeigen, dass die experimentelle Probe genau wie Venus Pearl und Diamond in den empfohlenen Inkrementen von 2mm ohne negativen Einfluss auf die Randqualität von Füllungen verwendet werden kann. Die entstandenen
Randspalten sind Resultat aus der fehlenden Anwendung von Dentinadhäsiven und Schmelzbonding, welches bei klinischer Anwendung zum Einsatz kommt. Um auch die vermehrte Polymerisations-schrumpfung von Rebilda und Visalys Core vor allem
in der Bulk-Fill-Technik kompensieren zu können, bräuchte man ein ausreichend starkes Adhäsivsystem. Allerdings wird dann der Polymerisationsstress auf die umliegende Zahnhartsubstanz übertragen, was zu Höckerfrakturen oder Schmelzrissen führen kann.
Aus diesem Grund ergeben sich für die dualhärtenden Komposite Visalys Core und Rebilda DC die Indikationen des Stumpfaufbaus und der adhäsiven Befestigung von Glasfaserstiften im Wurzelkanal, da an dieser Stelle rein lichthärtende Komposite deutlich im Nachteil
sind. Deshalb sollten die Indikationen der unterschiedlichen Komposite streng geprüft und eingehalten werden. |
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Physical Description: | 121 Pages |
DOI: | 10.17192/z2022.0256 |