Wandel der Therapie der Nephro- und Ureterolithiasis in Deutschland von 2005 bis 2016 - Eine retrospektive populationsbasierte Analyse

Die Nephroureterolithiasis ist eines der am häufigsten durch den Urologen behandeltes Krankheitsbild. Diese Erkrankung unterliegt vielen Einflussfaktoren wie zum Beispiel Ernährung, Genetik und Klima. Die Therapie befindet sich aufgrund technischer Weiterentwicklungen und Miniaturisierung des Instru...

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Main Author: Stay, David
Contributors: Wiesmann, Thomas (Prof. Dr. med.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2022
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Die Nephroureterolithiasis ist eines der am häufigsten durch den Urologen behandeltes Krankheitsbild. Diese Erkrankung unterliegt vielen Einflussfaktoren wie zum Beispiel Ernährung, Genetik und Klima. Die Therapie befindet sich aufgrund technischer Weiterentwicklungen und Miniaturisierung des Instrumentariums, sowie sozioökonomischer Aspekte kontinuierlich im Wandel. Ziel dieser Arbeit war in einer populationsbasierten, retrospektiven Arbeit das Krankheitsbild Urolithiasis und deren Therapie in Deutschland zu untersuchen. Für die Untersuchung wurden Daten des statistischen Bundesamtes anhand definierter ICD-10-Codes (N20.0; N20.1; N20.2; N20.9 und N23) abgerufen und die assoziierten OPS-Codes analysiert. Weiterhin wurden Alters- und Geschlechterverteilung, Verteilung auf die Bundesländer Entlassart und assoziierte harnableitende Maßnahmen analysiert. Für Deutschland zeigt sich eine stabile Gesamtprävalenz der Erkrankung mit regionalen Schwerpunkten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In der Therapie ist ein Wechsel von der extrakorporalen Stoßwellenlithotrypsie hin zu endoskopischen Verfahren wie Ureterorenoskopie (URS) und perkutane Nephrolitholapaxie (PNL) zu beobachten. Die Zunahme in der Anwendung der URS scheint zu stagnieren und ein stabiles Niveau erreicht zu haben, die Anwendung der PNL ist seltener, aber weiter zunehmend. Kombinierte Nieren- und Harnleitersteine sind in der Prävalenz zunehmend, während solitäre Nieren- und Harnleitersteine konstant bleiben. In der Geschlechterverteilung sind hauptsächlich Männer in einem Verhältnis 2:1 von einem Steinleiden betroffen, wobei Harnleiterstein die häufigste Diagnose darstellt. Ausnahme der Verteilung stellen Patienten mit Nierenkolik dar, hier überwiegen Frauen. Die Altersverteilung zeigt einen kleinen, aber zunehmenden Anteil alter Patienten (>80 Jahre). Die Aufenthaltsdauer für alle Altersgruppen ab dem 20. Lebensjahr ist rückläufig und es werden Verfahren präferiert, die eine schnelle Entlassung ermöglichen.
Physical Description:165 Pages
DOI:10.17192/z2022.0181