Haftverbund-Analyse adhäsiv inserierter PEEK- und Titan-ER-Stifte
Polyetheretherketon (PEEK) hält sowohl in der Industrie als auch im medizinischen Bereich seit Jahren Einzug und findet bereits vereinzelt in der Zahnheilkunde Verwendung. Neben der Vorstellung von metallfreien und ästhetischen Versorgungen steigt der Wunsch der Patienten, die eigenen Zähne möglichs...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2022
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Polyetheretherketon (PEEK) hält sowohl in der Industrie als auch im medizinischen Bereich seit Jahren Einzug und findet bereits vereinzelt in der Zahnheilkunde Verwendung. Neben der Vorstellung von metallfreien und ästhetischen Versorgungen steigt der Wunsch der Patienten, die eigenen Zähne möglichst lange zu erhalten. Eine Auseinandersetzung mit einer den ästhetischen Anforderungen entsprechenden Therapie stark zerstörter Zähne ist somit unerlässlich, wobei Stiftaufbauten eine zentrale Rolle einnehmen.
Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, PEEK auf seine Verwendbarkeit als Stiftmaterial zu testen. Dabei sollten repräsentative Werte für dessen Haftverbund bei adhäsiver Insertion mit Mehrschritt-Adhäsiven im Wurzelkanal ermittelt und diese den Haftwerten von Titan-ER-Stiften (Komet Dental) gegenübergestellt werden.
Nach einer röntgenologischen Analyse erfolgte die Dekapitation von 96 extrahierten Zähnen mit folgender Wurzelbehandlung. Nach einer sechsmonatigen Lagerungszeit wurden die Wurzelkanäle auf Größe der Titan- und PEEK-Stifte (Komet Dental) aufbereitet, welche darauf jeweils adhäsiv im Kanal mit Panavia 21 (Kuraray), RelyX Ultimate (3M Espe), core-X flow (Dentsply Sirona) und Multilink Automix (Ivoclar Vivadent) befestigt wurden. So ergaben sich acht Versuchsgruppen mit je zwölf Zähnen. Nach einer erneuten Lagerungszeit von einer Woche wurden die Stifte im Rahmen einer Pull-Out-Analyse mittels der Materialprüfmaschine Zwicki 1120 (Zwick/Roell) gezogen und die aufgewendete Kraft gemessen, die Aufschluss über den Haftverbund geben sollte. Um festzustellen, an welcher Stelle sich das Verbundsystem bei Durchführung der Pull-Out-Versuche gelöst hatte, wurde eine Frakturanalyse durchgeführt, die eine Einteilung in kohäsive, adhäsive und gemischte Frakturmodi ermöglichte.
Die Ergebnisse wurden statistisch ausgewertet und mittels einer ANOVA auf Signifikanz geprüft. Die Wurzelstifte aus Titan erzielten in Kombination mit allen vier Befes-tigungsmaterialien signifikant höhere Haftwerte als die PEEK-Stifte (p<0,05). Die Scherfestigkeit der Titanstifte lag durchschnittlich bei 9,05 MPa, im Falle von PEEK bei 3,71 MPa, wobei der Haftverbund durch Sandstrahlen der Oberfläche und die Verwendung des Primers visio.link (Bredent) verbessert werden konnte.
Die Pull-Out-Ergebnisse unterschieden sich ebenso hinsichtlich der Befestigungsmate-rialien innerhalb der Titan-Gruppe statistisch signifikant voneinander (p<0,001), wobei eine größere Streuung als bei PEEK zu verzeichnen war. Signifikante Unterschiede lagen hierbei sowohl zwischen Panavia 21 und RelyX Ultimate (p=0,001) sowie Pa-navia 21 und core-X flow (p=0,012) als auch zwischen RelyX Ultimate und Multilink Automix (p=0,017) vor. Panavia 21 erzielte sowohl in der Titan-Gruppe (11,93 MPa) als auch in Kombination mit PEEK (3,71 MPa) den durchschnittlich höchsten Haftverbund. Bei RelyX Ultimate ließ sich in beiden Fällen im Durchschnitt die geringste Scherfestigkeit feststellen (Titan: 6,25 MPa; PEEK: 3,19 MPa).
Die fraktografische Analyse ergab bei Titan ausschließlich, innerhalb der PEEK-Gruppe überwiegend gemischte Frakturen. Mit einer Signifikanz von p=0,007 lagen signifikante Unterschiede zwischen den Wurzelstiftmaterialien bezüglich des Frakturmodus vor. Bei PEEK war mehrheitlich der Verbund zwischen Stift und Befestigungsmaterial der stärkste im jeweiligen Klebegefüge. |
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Physical Description: | 127 Pages |
DOI: | 10.17192/z2022.0161 |