Inzidenz und Differentialdiagnose unterschiedlicher synchroner Leberraumforderungen bei Erstdiagnose einer malignen Grunderkrankung : Stellenwert von Klinik, Ultraschall, CT, MRT, PET-CT und Histologie
Incidence and differential diagnosis of different synchronous hepatic lesions at initial diagnosis of an underlying malignant disease : Importance of clinical findings, ultrasound, CT, MRI, PET-CT and histology ; A retrospective study
Martin Axel
Baumgarten
Medical sciences Medicine
Medizin
Leberadenom
Leberzysten
Fokale Leberläsionen
Regeneratknoten
Fokale Fettverteilungsstörung
Focal nodular hyperplasia
Regenerative nodules
Biliary adenoma
Liver adenoma
Focal liver lesions
Focal fatty sparing
Fokal noduläre Hyperplasie
Liver cysts
Gallenwegsadenom
Hintergrund:
Ziel der Studie ist es, die Inzidenz synchroner fokaler Leberläsionen bei Erstdiagnose einer malignen Grunderkrankung zu bestimmen. Außerdem soll der Stellenwert der Bildgebungen CEUS, CT, MRT und PET-CT in der Abklärung der Leberraumforderungen untersucht werden.
Patienten und Methoden:
N = 446 Patienten mit synchroner Leberraumforderung bei Erstdiagnose einer malignen Grunderkrankung, welche am Universitätsklinikum Marburg sonographisch abgeklärt wurden, wurden in die Studie aufgenommen. Es wurde die endgültige Diagnose der Leberraumforderung verwendet. Der Einsatz und die Ergebnisse von CEUS, CT, MRT und PET-CT wurden miteinander verglichen.
Ergebnisse:
Von den n = 446 Leberläsionen waren n = 182 (40,8%) benigne und n = 264 (59,2%) maligne. Bei den benignen Leberraumforderungen handelte es sich um n = 94 Zysten (21,1%), n = 55 Hämangiome (12,3%), n = 21 fokale Fettverteilungsstörungen (4,7%), n = 4 fokal noduläre Hyperplasien (0,9%), n = 3 nicht weiter spezifizierte gutartige Läsionen (0,7%), n = 2 Regeneratknoten (0,4%) und n = 1 Adenom (0,2%). Bei den malignen Läsionen handelte es sich um n = 250 Metastasen (56,1%) und n = 14 Primärtumoren der Leber (3,1%).
Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Sensitivität auf Malignität einer Leberraumforderung zwischen den unterschiedlichen Bildgebenden Verfahren Sonographie mit CEUS, CT, MRT und PET-CT. In der Spezifität für Malignität liegt die CT signifikant niedriger als die CEUS, alle anderen Verfahren unterscheiden sich nicht signifikant in der Spezifität.
Fazit:
Synchrone Leberraumforderungen bei Erstdiagnose einer malignen Grunderkrankung sind in 59,2% der Fälle maligne und sollten aufgrund der hohen therapeutischen Relevanz bei Lebermetastasen immer abschließend geklärt werden.
Sonographie mit CEUS, CT, MRT und PET-CT sind für die Differenzierung und Spezifizierung synchroner Leberraumforderungen bei Erstdiagnose eine malignen Grunderkrankung in der klinischen Praxis von annähernd gleichem Stellenwert. Da bei Erstdiagnose einer malignen Grunderkrankung die Feststellung von Lebermetastasen oft schon für ein palliatives Behandlungssetting ausreicht, wären in diesem Fall weitere Erkenntnisse aus CT, MRT und PET-CT für die Therapieentscheidung nicht mehr relevant
Philipps-Universität Marburg
Marburg
Deutschhausstraße 9, 35037 Marburg
Christian
Görg
Prof. Dr. med.
2021
2021-07-15
2021-09-02
2021-09-02
Text
doctoralThesis
urn:nbn:de:hebis:04-z2021-03143
ger
thesis.doctoral
Philipps-Universität Marburg
Marburg
1
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2021/0314/pdf/dmb.pdf
10.17192/z2021.0314
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2021/0314
https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0