Programmierte Intermittierende Epidurale Bolusapplikation versus kontinuierliche Applikation bei der patientenkontrollierten Epiduralanalgesie nach radikaler gynäkologischer Tumorchirurgie - Eine randomisierte, dreifach verblindete klinische Studie

Hintergrund: Das Standardapplikationsverfahren der epiduralen Analgesie ist die kontinuierliche epidurale Infusion (CEI). In der geburtshilflichen Anästhesie zeigte ein modifiziertes Applikationsverfahren, die programmierte intermittierende epidurale Bolusapplikation (PIEB), einen reduzierten Lokala...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Prien, Lara Maria
Beteiligte: Wiesmann, Thomas (PD Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Das Standardapplikationsverfahren der epiduralen Analgesie ist die kontinuierliche epidurale Infusion (CEI). In der geburtshilflichen Anästhesie zeigte ein modifiziertes Applikationsverfahren, die programmierte intermittierende epidurale Bolusapplikation (PIEB), einen reduzierten Lokalanästhetikabedarf und eine höhere Patientinnenzufriedenheit. Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie Untersuchung war es, postoperative Analgesiequalität, Lokalanästhetikaverbrauch sowie Nebenwirkungen von PIEB und CEI-Modus nach großen gynäkologischen Tumoroperationen zu vergleichen. Methodik: 60 Patientinnen mit Operation unter kombinierter Epidural- und Allgemeinanästhesie wurden in zwei Gruppen randomisiert. In der CEI- Gruppe erfolgte die Basalmedikation mit einer kontinuierlichen epiduralen Gabe von 6ml/h Ropivacain 0,2%; in der PIEB-Gruppe wurde diese Dosis stündlich als Bolus mit einer Rate von 210ml/h infundiert. Zusätzlich zur Basalmedikation war in beiden Gruppen eine patientenkontrollierte Bolusgabe mit einem Bolusvolumen von 4ml und einer Lock-Out-Zeit von 30min möglich. Folgende Daten wurden bis zum Abend des zweiten postoperativen Tages erhoben: Lokalanästhetikaverbrauch, Schmerzscore, Zufriedenheit, Nebenwirkungen. Ergebnisse: 41 Datensets wurden in die Intention-to-treat Analyse einbezogen (CEI: n=20, PIEB: n=21). Bezüglich des primären Endpunkts „kumulatives PCEA-Bolusvolumen bis Tag 2 zeigte sich kein signifikanter Gruppenunterschied (PIEB: 12 ml (6-32 ml) vs. CEI: 28 ml (5-44 ml, p = 0,244). Das Gesamtvolumen war in der PIEB-Gruppe signifikant niedriger als in der CEI-Gruppe (PIEB: 306ml (259-322,1ml) vs. CEI: 355ml (330,1- 379,7ml), p=0,004), ebenso das verbrauchte Basalvolumen (PIEB: 306ml (259-322,1 ml), CEI: 325.7 ml (314,2-337,8 ml), p = 0,005). Schmerzscores und Zufriedenheit waren zu jedem Erhebungszeitpunkt in beiden Gruppen vergleichbar. Bei den erfassten Nebenwirkungen, wie postoperative Übelkeit oder Erbrechen, Hypotonien, motorische Beeinträchtigung zeigten sich keine klinisch relevanten Unterschiede. Schlussfolgerung: Die programmierte intermittierende Epiduralapplikation erwies sich in dieser Studie als effektives Analgesieverfahren mit im Vergleich zur kontinuierlichen Applikation reduziertem Ropivacainverbrauch. Für die Senkung des PCEA-Bolusvolumens, der Analgesiequalität, sowie die erfassten Nebenwirkungen konnten keine klinisch relevanten Vorteile gegenüber dem kontinuierlichen Verfahren dargestellt werden.
Umfang:125 Seiten
DOI:10.17192/z2021.0295