Aufdeckung von inzidentellen extrapankreatischen Läsionen bei Hochrisikopersonen im Rahmen des Früherkennungsprogrammes der nationalen Fallsammlung familiäres Pankreaskarzinom (FaPaCa)
Das familiäre Pankreaskarzinom (FPC) ist eine seltene, meist autosomal vererbte hereditäre Krebserkrankung, deren genetische Ursache bis dato nicht eindeutig ermittelt werden konnte. In den vergangenen Jahren etablierten sich einige nationale Fallsammlungen, unter anderem das FaPaCa-Register. Das Zi...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2021
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Das familiäre Pankreaskarzinom (FPC) ist eine seltene, meist autosomal vererbte hereditäre Krebserkrankung, deren genetische Ursache bis dato nicht eindeutig ermittelt werden konnte. In den vergangenen Jahren etablierten sich einige nationale Fallsammlungen, unter anderem das FaPaCa-Register. Das Ziel hierbei war die genetischen Ursachen zu detektieren und Hochrisikopersonen (HRP) von FPC-Familien in einem Früherkennungsprogramm zu untersuchen. Idealerweise konnten dadurch kleine PDAC und, noch besser, deren hochgradige Vorläuferläsionen frühzeitig aufgedeckt werden, um möglichst eine Heilung zu erzielen. Zu den bevorzugten Untersuchungsmethoden gehören hierbei die MRT und die Endosonografie. Im Rahmen dieser Früherkennungsprogramme werden häufig beim Screening asymptomatischer Personen auch extrapankreatische Inzidentalome benigner und maligner Art, entdeckt. Ziel der vorgelegten Studie war, zu untersuchen, wieviele der HRP im FaPaCa-Programm extrapankreatische benigne und maligne Inzidentalome aufweisen und wie sich das Spektrum der Inzidentalome von den Befunden in anderen Früherkennungsprogrammen unterscheidet. Deshalb wurden die MRT- und Endosonographie-Befunde des FaPaCa-Programms retrospektiv ausgewertet.
Bei 213 von 268 (79,5%) untersuchten HRPs wurde während der Teilnahme am Früherkennungsprogramm mindestens ein extrapankreatisches Inzidentalom gefunden. Zu den häufigsten Zufallsbefunden des Kollektivs gehören Leberzysten (37,3%) und Nierenzysten (28,0%). Die meisten dieser Inzidentalome haben keine klinische Relevanz, maligne oder interventionsbedürftige Befunde sind selten (<3%). Die gefundenen benignen Inzidentalome unterscheiden sich in ihrer Entität und Häufigkeit nicht wesentlich von denen, die in anderen FPC-Früherkennungsprogrammen und in Studien an asymptomatischen Probanden gefunden werden.
Teilnehmer von Früherkennungsprogrammen sollten vor Beginn eines Screenings darüber aufgeklärt werden, dass durch die Untersuchungen Inzidentalome entdeckt werden können, die unter Umständen auch diagnostische und therapeutische Konsequenzen nach sich ziehen. Zur Erleichterung des Umgangs mit solchen Inzidentalomen in bildgebenden Untersuchungen existieren Leitlinien, anhand derer je nach Ursprungsort das jeweilige Inzidentalom gemanagt werden sollte. |
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Physical Description: | 89 Pages |
DOI: | 10.17192/z2021.0253 |