English and the Languages of Algeria: Suggestions towards a New Language Policy

Algeria has always been a multilingual country, due to its rich history of being colonized for centuries by different colonizers from the Romans to the Phoenicians to the French and many others. However, the French were the predominating colonizer in Algeria, since they adopted a nationalizing proce...

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Main Author: Sahraoui, Souad
Contributors: Handke, Jürgen (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:English
Published: Philipps-Universität Marburg 2021
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Algerien war seit eh und je ein mehrsprachiges Land, da es im Laufe seiner Geschichte von verschiedenen Kolonialherren, beispielsweise von den Römern, über die Phönizier bis zu den Franzosen, kontinuierlich kolonialisiert wurde. Frankreich war ab 1830 jedoch der vorherrschende Kolonialist in Algerien, da sie vor allem einen Verstaatlichungsprozess einführten, um dem algerischen Volk ihre Sprache aufzuzwingen. Dies hat zum einen die gesprochene Sprache im Land stark beeinflusst, zum anderen hat sich Französisch lange Zeit als Amtssprache in Algerien etabliert. Die sprachliche Situation in Algerien ist aus den genannten Gründen recht komplex geworden. Infolgedessen werden im Land viele Sprachen gesprochen. Neben dem Standardarabischen und dem algerischen Arabisch (auch „Darja“ genannt) existiert auch die Sprache der indigenen Bevölkerung Algeriens; nämlich die berberische Sprache. Diese wird auch Tamazight genannt und wird immer noch in vielen Gebieten des Landes gesprochen. Französisch, das mit allen gesprochenen algerischen Dialekten koexistiert, ist auf algerischem Territorium stark vertreten und spielt eine wichtige Rolle sowohl in politischen und sozialen Bereichen als auch im Bildungssektor. Die Verbreitung des Englischen in der ganzen Welt erreichte auch Algerien. In den letzten Jahren wurde im Land ein zunehmendes Interesse an dieser Sprache festgestellt. In dieser Hinsicht verfolgt die vorliegende Studie das Ziel, den Status des Englischen zu definieren und gleichzeitig die sprachliche Situation des Landes zu untersuchen. Diese Arbeit zielt darauf ab, das soziolinguistische Profil Algeriens zu erforschen und die Rolle jeder der vorhandenen Sprachen in den Hauptbereichen des Landes herauszustellen. Darüber hinaus untersucht die Studie die Entstehung des Englischen als konkurrierende Sprache und berücksichtigt die möglichen Konsequenzen, die es für die anderen Sprachen und für die Algerier im Allgemeinen haben können. Der Titel dieser Dissertation lautet „Englisch und die Sprachen Algeriens: Vorschläge für eine neue Sprachpolitik“. Insgesamt gliedert sich der Aufbau dieser vorliegenden Arbeit in sieben Kapitel. Die Daten wurden einerseits online über die wichtigsten Sozialmediaplattformen gesammelt. Andererseits wurden Fotografien der Sprachlandschaft des Landes z. B. Geschäfte, Straßennamen, Gebäude angewendet. Für die Durchführung der Studie wurden sowohl quantitative (insgesamt 494 Befragten) als auch qualitative Ansätze (10 Befragten) kombiniert. Außerdem wurden im Rahmen dieser Studie mehr als 100 Fotos gesammelt. Das Datenmaterial war ein Vordruck mit 27 Fragen und ein prägnanter Fragebogen für das halbstrukturierte Interview (Experten). Fotos, die die Sichtbarkeit des Englischen in Geschäften und auf den Straßen Algeriens hervorheben, wurden gesammelt, um die Existenz der englischen Sprache im Land zu belegen. Die Ergebnisse der Studie zeigen die Intensität der sprachlichen Situation in Algerien und die anhaltenden Konflikte zwischen den verschiedenen Sprachgruppen. Dabei beschränkt sich die Analyse im Fokus dieser Arbeit auf die Folgen dieser Konfliktsituation und die Auswirkungen missbrauchter Sprachpolitik nicht nur auf das algerische Individuum, sondern auch auf die Gesellschaft. Weitere Analysen widmen sich sowohl der zunehmenden Rate des Englischgebrauchs im Land als auch einer spürbaren Entwicklung des Englischen. Ein wachsendes Interesse an der Sprache, insbesondere bei der jüngeren Generation, ist feststellbar. Die qualitativen Daten, die aus den Fotos, Fragebögen und Interviews gewonnen wurden, erweiterten diese Sichtweise und lieferten einen aufschlussreicheren Blick auf die Rolle der Sprachen für Algerien und dessen Gesellschaft. Außerdem signalisierten sie eine potenziale Verbreitung des Englischen in Algerien und weisen auf die möglichen Konsequenzen auf die linguistische Situation in Algerien hin. Schließlich gibt die Studie den politischen Entscheidungsträgern und Pädagogen einige Empfehlungen, wie die jetzige Sprachsituation in Algerien durch Anwendung der erforderlichen Reformen in Schlüsselbereichen wie Bildung modifiziert werden kann. Sie betont die wichtige Rolle gut geplanter Sprachpolitiken, die zur Verbesserung des Bildungssystems und zur Entwicklung des Landes beitragen können.