Extrazelluläre Vesikel als neue Biomarker bei der Diagnostik entzündlicher Lungenerkrankungen

Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) und die akut exazerbierte COPD (AECOPD) sind zwei häufige Erkrankungen, die weltweit mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergehen. Da sie sich klinisch sehr ähnlich präsentieren können, ist die Differentialdiagnostik schwierig. Kleine Extrazelluläre...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Brinke, Kristina auf dem
Beteiligte: Schmeck, Bernd (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) und die akut exazerbierte COPD (AECOPD) sind zwei häufige Erkrankungen, die weltweit mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergehen. Da sie sich klinisch sehr ähnlich präsentieren können, ist die Differentialdiagnostik schwierig. Kleine Extrazelluläre Vesikel (sEV) gewinnen als neue Biomarker zunehmend an Aufmerksamkeit. Ihre Oberflächenproteine und andere Bestandteile sind abhängig von der Ursprungszelle und könnten einen Schritt in Richtung „Liquid Biopsie“ darstellen. In der vorliegenden Pilotstudie wurden die Oberflächenproteine von Plasma- Exosomen auf ihre Aussagekraft zur Diagnostik einer CAP oder AECOPD untersucht. Dazu wurden 40 Oberflächenproteine mittels EV-Array bestimmt. Im Fokus der Studie stand die Fähigkeit der Biomarker, die Studiengruppen voneinander zu unterscheiden. Außerdem wurde betrachtet, inwiefern sich die Parameter zur Einschätzung des Schweregrades einer Pneumonie eignen. Als weitere Parameter wurden Differentialblutbild und CRP, klinische Parameter und klinische Scores (CRB-56, CURB, PSI, GOLD 1-4, GOLD A, B, C, D und mMRC) erhoben. Insgesamt wurden die Plasma-Proben von 55 Probanden untersucht, darunter waren 24 CAP-Patienten, 10 AECOPD-Patienten und 21 gesunde Probanden. Der EV-Array ergab signifikante Unterschiede zwischen Gesunden, CAP-Patienten und AECOPD-Patienten. Zur Unterscheidung zwischen CAP und AECOPD waren CD45 und CD28 am besten geeignet, die ROC-Analyse ergab eine AUC > 0,92. Zur Unterscheidung zwischen CAP-Patienten und Gesunden ergaben sich für CD45 und CD16 die besten Werte. Eine Unterteilung in unkomplizierte und schwere CAP war mit ICAM-1 am besten möglich. Da die Abgrenzung einer CAP zur Exazerbation bei COPD-Patienten besonders schwierig ist, wurde untersucht, ob eine Unterscheidung zwischen CAP und AECOPD auch möglich war, wenn die CAP-Patienten als Vorerkrankung eine COPD aufwiesen. Die Methode der Ensemble Feature Selection ergab hierfür ein Panel bestehend aus CD45, CD28, CTLA4, TNF-R-II und CD16. Insgesamt ist der EV-Array in dieser Pilotstudie eine einfache und minimalinvasive diagnostische Möglichkeit, um zwischen Gesunden, CAP-Patienten und AECOPDPatienten zu unterscheiden.
Umfang:90 Seiten
DOI:10.17192/z2021.0166