Stellenwert der Höhenrekonstruktion und der anterioren Stabilisierung bei inkompletten Berstungsfrakturen der Lendenwirbelsäule – eine biomechanische Studie
Zu einer der häufigsten Wirbelkörperverletzungen bei jungen Menschen zählen die inkompletten Berstungsfrakturen im thorakolumbalen Übergang nach Hochrasanztraumen. Die Versorgung dieser Wirbelkörperfrakturen ohne neurologische Defizite wird zudem nach wie vor in der Literatur kontrovers diskut...
Saved in:
Main Author: | |
---|---|
Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2021
|
Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
Tags: |
Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
|
Summary: | Zu einer der häufigsten Wirbelkörperverletzungen bei jungen Menschen zählen die
inkompletten Berstungsfrakturen im thorakolumbalen Übergang nach
Hochrasanztraumen. Die Versorgung dieser Wirbelkörperfrakturen ohne neurologische
Defizite wird zudem nach wie vor in der Literatur kontrovers diskutiert. Bei den aktuell
propagierten Operationsmethoden wird zwischen einer reinen dorsalen Stabilisierung,
einer ventralen Stabilisierung und einer Kombination aus beidem unterschieden. Es gibt
verschiedene offene Methoden, sowie minimalinvasive Verfahren. Bei den
unterschiedlichen Vorgehensweisen zeigte sich jedoch immer wieder ein relevanter
Höhenverlust bei reiner dorsaler Stabilisierung im thorakolumablen Übergang und eine
unzureichende ventralen Stabilisierung. Zudem zeigte sich bei einer zusätzlichen offenen
ventralen Stabilisierung eine erhöhte perioperative Komplikationsrate. Die Datenlage ist
zudem, vor allem was größere Fallzahlen betrifft, eher unzureichend.
Die konkrete Zielsetzung dieser Arbeit war es, verschiedene Kombinationen aus
minimalinvasiver Operationsmethodik mit einer perkutanen intravertebralen Reposition
in Form des SpineJack® miteinander zu vergleichen, mit der Fragestellung, welche das
erfolgreichste Outcome in der Höhenaufrichtung des Wirbelkörpers und zusätzlich der
ventralen Stabilität bietet. Zudem sollte eine Methodik entwickelt werden, welche
Wirbelkörperfrakturen standardisiert generieren kann.
Hierzu wurden 28 humane Wirbelkörper Th11 bis L3 präpariert und kontrolliert
Frakturen des Wirbelkörpers L1 generiert. Im Anschluss wurden die Frakturen mit vier
verschieden kombinierten Operationsverfahren versorgt. Es wurde der SpineJack® mit
und ohne Zement sowie eine dorsale minimalinvasive Operationsmethode kombiniert.
Die Wirbelkörper wurden postoperativ mit einer hydraulischen Belastungsmaschine
belastet und der Höhenverlust des Wirbelkörpers ventral, medial und dorsal ermittelt. Bei
allen 28 Wirbelsäulen konnte mit einem sog. „Freefall-Tower“ eine Fraktur des LWK 1
erzielt werden. In allen Gruppen konnte bei der Einbringung des SpineJack® eine
signifikante anatomische Höhenrekonstruktion gezeigt werden im Gegensatz zur
alleinigen dorsalen Stabilisierung. Es zeigte sich somit, dass die dorsale Stabilisierung in
der Kombination mit einer intravertebralen Rekonstruktion eines Wirbelkörpers ein
erfolgreiches Operationsverfahren darstellt, welches gegebenenfalls auch als Alternative
zur ventralen Wirbelkörperstabilisierung gesehen werden kann.76
Zusammenfassung
Kritisch muss zum einen die doch weiterhin geringe Fallzahl, Messungenauigkeiten in
der CT -graphischen Auswertung, sowie das mediane Alter der Kadaver von 64,9 ± 6.5
Jahren gesehen werden.
Die Übertragbarkeit von Testergebnissen aus biomechanischen Kadaverstudien auf in
vivo-Verhältnisse zeigt sich zudem erschwert. Es sollten noch weitere experimentelle und
auch klinische Studien durchgeführt werden, um ein abschließendes Ergebnis der
erfolgreichen operativen Versorgung von Berstungsfrakturen im thorakolumbalen
Übergang treffen zu können. |
---|---|
Physical Description: | 104 Pages |
DOI: | 10.17192/z2021.0165 |