Amisulpride: Efficacy and Adverse Events in the Management of Postoperative Nausea and Vomiting — a Systematic Review and Quantitative Meta-analysis

Background: Despite the advances in anesthesiology, postoperative nausea and vomiting (PONV) with its complex aetiology still remains a common postoperative complication for many patients. Dopamine D2-antagonist droperidol was a frequently used cost-effective antiemetic up until 2001, when the FDA i...

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Main Author: Smyła, Natalia
Contributors: Eberhart, Leopold (Prof. Dr. med.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:English
Published: Philipps-Universität Marburg 2020
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Online Access:PDF Full Text
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Hintergrund: Trotz der Fortschritte in der Anästhesiologie, bleibt postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV) mit ihrer komplexen Ätiologie bleibt für viele Patienten immer noch eine häufige postoperative Komplikation. Dopamin-D2-Antagonist Droperidol war bis 2001 ein häufig verwendetes und kostengünstiges Antiemetikum, bis die FDA eine Black-Box- Warnung herausgab. Seitdem wurde mehr Wert auf die Erforschung alternativer Wirkstoffe gelegt, die den Dopaminrezeptor blockieren. Im Jahr 2010 wurde eine neue, intravenöse Formel von Amisulprid, einen atypischen Antipsychotikum, das seit über 30 Jahren auf dem Markt verfügbar ist, patentiert. Seitdem wurden diverse klinische Studien gestartet, um dessen antiemetisches Potenzial bei der Behandlung von PONV zu untersuchen. Ziele der Studie: Ziel dieser Metaanalyse war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von intravenösem Amisulprid sowohl bei der Prävention als auch bei der Behandlung von PONV anhand der bisher verfügbaren klinischen Daten zu bewerten. Methoden: Die Metaanalyse wurde gemäß den PRISMA-Richtlinien von 2009 durchgeführt. Zwei unabhängige Prüfer durchsuchten die Datenbanken MEDLINE (PubMed), ClinicalTrials.gov und Cochrane Controlled Register of Trials (CENTRAL) nach randomisierten, kontrollierten Studien zu intravenösem Amisulprid ohne Einschränkungen hinsichtlich der Sprache oder dem Erscheinungsjahr. Studien mit Interventionsgruppen, die intravenöses Amisulprid zur Prophylaxe oder Behandlung von PONV im Vergleich zu Placebo oder einem anderen Antiemetikum erhielten, wurden in die Metaanalyse einbezogen. Der primäre Endpunkt der Studie war die Inzidenz von PONV (jede Episode von Würgen / Erbrechen oder die Gabe von antiemetischer Rescue-Medikation) 24 Stunden postoperativ oder 24 Stunden nach intravenöser Verabreichung von Amisulprid. Antiemetische Rescue- Behandlung 24 Stunden nach der Operation oder der Verabreichung des Studienmedikaments sowie die Inzidenz der häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen waren sekundäre Endpunkte der Studie. Die Ergebnisse wurden unter Verwendung der Mantel- Haenszel-Methode berechnet und als relatives Risiko (RR) mit einem Konfidenzintervall von 95% (CI) dargestellt. Ergebnisse: Daten von fünf geeigneten Studien (n = 3313) wurden in die endgültige Metaanalyse einbezogen. Drei dieser Studien untersuchten Amisulprid zur Prophylaxe von PONV; in den zwei anderen Studien wurde Amisulprid im Vergleich zu Placebo als Behandlung von PONV getestet. Die gepoolte Effektschätzung aller Studien ergab eine signifikante Abnahme der PONV-Inzidenz (RR = 0,78; 95% CI, 0,72–0,85, p <0,00001) bei Patienten, die Amisulprid erhielten, im Vergleich zu Placebo. Eine Untergruppenanalyse gemäß der verabreichten Dosis zeigte, dass nur 1 und 5 mg, nicht aber 20 mg Amisulprid-Dosen das PONV-Risiko signifikant verringerten. Sowohl 5 mg (RR = 0,9; 95% CI, 0,83–0,98; p = 0,02) als auch 10 mg Amisulprid-Dosen (RR = 0,85; 95% CI, 0,77–0,93; p = 0,0004) reduzierten die Inzidenz von PONV signifikant bis zu 24 Stunden nach der Behandlung mit einem Gesamt-RR von 0,87 (95% CI; 0,82–0,93, p <0,0001). Die Sicherheitsergebnisse zeigten eine signifikante Abnahme von unerwünschten Ereignissen in der Amisulpridgruppe im Vergleich zu Placebo (RR = 0,9; 95% CI, 0,84–0,96; P = 0,008). Von allen berichteten Nebenwirkungen traten in der Amisulpridegruppe im Vergleich zu Placebo nur ein erhöhter Prolaktinspiegel im Blut (RR = 8,97; 95% CI 2,75-29,30; P = 0,0003) und erhöhte Schlaflosigkeit (RR = 2,13; 95% CI 0,99-4,57; P = 0,05) signifikant häufiger auf. Beiden wurden in einer Studie berichtet. Schlussfolgerungen: Diese Metaanalyse zeigt, dass die prophylaktische Anwendung von intravenösem Amisulprid das Risiko von PONV- und antiemetischer Rescue-Medikation in der 24-Stunden-Postoperationsperiode sowie bis zu 24 Stunden nach der therapeutischen Anwendung wirksam verringert, wobei die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse im Vergleich zu Placebo insgesamt geringer ist. Amisulpride kann in der Mono- und Kombinationstherapie mit anderen Antiemetika als Teil des multimodalen Managements von PONV eingesetzt werden. Das vorteilhafte Verträglichkeitsprofil, keine relevante Verlängerung des QTc- Intervalls und das geringe Risiko von Arzneimittelwechselwirkungen machen es zum interessantesten potenziellen Droperidolersatz. Weitere Studien zu intravenösem Amisulprid mit aktiven Kontrollen sind erforderlich, um seine Wirksamkeit mit etablierten Antiemetika wie Dexamethason und Ondansetron zu vergleichen.