Farbbeständigkeit von Glattflächenversieglern in-vitro

Einleitung: Die Verwendung von Glattflächenversieglern zur Reduktion von Demineralisationen während einer kieferorthopädischen Therapie ist eine mögliche Prophylaxemaßnahme. Im Rahmen der vorliegenden In-vitro-Studie sollte abseits des kariesprotektiven Nutzens der Glattflächenversiegler die Farbbe...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Miehe, Marius
Beteiligte: Korbmacher-Steiner, Heike (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2020
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Einleitung: Die Verwendung von Glattflächenversieglern zur Reduktion von Demineralisationen während einer kieferorthopädischen Therapie ist eine mögliche Prophylaxemaßnahme. Im Rahmen der vorliegenden In-vitro-Studie sollte abseits des kariesprotektiven Nutzens der Glattflächenversiegler die Farbbeständigkeit dieser Materialien untersucht werden. Material und Methode: 180 bleibende humane, unbehandelte, extrahierte Frontzähne wurden für die Untersuchung ausgewählt. Es wurde sich auf obere und untere mittlere und seitliche Incisivi beschränkt. Jeweils 30 Zähne wurden zufällig in folgende Gruppen aufgeteilt: Kontrollgruppe (keine weitere Behandlung), Pro Seal, Light Bond, Clearfil Protect Bond, Ortho Solo, Protecto CaF2 Nano. Die Applikation der Versiegler auf die jeweiligen Proben einer Gruppe erfolgte nach Herstellerangaben. Um die Farbbeständigkeit zu überprüfen, wurden die Zähne in verschiedenen Getränken gelagert. Dazu wurden jeweils sechs Zähne einer Gruppe den folgenden fünf Getränken zugeordnet: Aqua dest. (Kontrollgruppe), schwarzer Tee, Rotwein, Kaffee, Coca-Cola. Zu Beginn erfolgte eine Farbbestimmung mit dem Spektrophotometer VITA Easyshade Advance, um den Ausgangswert zu bestimmen. Anschließend wurden die Zähne den Lösungen für insgesamt 576 Stunden ausgesetzt, was ungefähr einer Tragedauer einer festsitzenden Zahnspange von 24 Monaten entspricht. Nach 24, 144, 288 und zum Ende der 576 Stunden erfolgten Farbbestimmungen. Die gemessenen Farben wurden als Tristimuluswert des L*, a*, b*-Farbraums der Commission Internationale de l'Éclairage (CIE) ausgegeben. Zur Ermittlung des Farbunterschieds wurde anhand folgender Formel der Delta E-Wert berechnet: ∆E = [(∆L*)²+(∆a*)²+(∆b*)²]0,5. Mittels eines linearen Regressionsmodells konnten die Einflüsse von Material, Lagerungsart und der Zeit auf Delta E ermittelt und anhand der Tukey-Kontraste die Unterschiede zwischen den einzelnen Versieglern dargestellt werden. Die statistischen Auswertungen wurden mit Excel 2007 sowie mit dem Programm „R“ durchgeführt. Ergebnisse: Sowohl das Material als auch die Lagerungsart und die Zeit haben einen signifikanten Einfluss auf Delta E. Pro Seal und Protecto CaF2 Nano zeigten keinen signifikanten Unterschied zur unbehandelten Kontrollgruppe. Bei den anderen Versieglern zeigten sich deutlich höhere Verfärbungen. Die in Rotwein gelagerten Proben wiesen die größten Verfärbungen auf. Fazit: Grundsätzlich sollte bei der Aufklärung der Patienten auf die Vermeidung stark gefärbter Lebensmittel, wie Rotwein, Kaffee und Coca-Cola hingewiesen werden, um Verfärbungen von Glattflächenversieglern während festsitzender kieferorthopädischer Therapie zu verhindern.
Umfang:84 Seiten
DOI:10.17192/z2020.0379