Überlebensrate, Mukositis, Periimplantitis und marginaler Knochenabbau bei einteiligen und zweiteiligen Implantaten Retrospektive 2-11-jährige Langzeitstudie in einer privaten Zahnarztpraxis
Hintergrund: In der dentalen Implantologie werden zuneh-mend periimplantäre Entzündungen, Knochenabbau und Im-plantatverluste beschrieben. Das Langzeitüberleben ein- und zweiteiliger Implantate und die Gesundheit des Hart- und Weichgewebes wurden in einer Zahnarztpraxis bisher nicht untersucht. Unte...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2020
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Hintergrund: In der dentalen Implantologie werden zuneh-mend periimplantäre Entzündungen, Knochenabbau und Im-plantatverluste beschrieben. Das Langzeitüberleben ein- und zweiteiliger Implantate und die Gesundheit des Hart- und Weichgewebes wurden in einer Zahnarztpraxis bisher nicht untersucht. Unterschiede zu universitären Studien bestehen in der Patientenselektion, der Gewichtung von Risikofaktoren und der Nachsorge.
Ziel der Studie: Die retrospektive Langzeitstudie untersucht die Überlebensrate, die Prävalenz von Mukositis und Periim-plantitis sowie den marginalen Knochenabbau ein- und zwei-teiliger Implantate in einer privaten Zahnarztpraxis.
Material und Methode: In einer privaten Zahnarztpraxis wurden im Zeitraum 2005 bis 2015 bei 60 Patienten 243 Im-plantate inseriert (140 einteilige bei 38 Patienten; 103 zweitei-lige bei 40 Patienten; 18 Patienten erhielten beide Implantat-systeme). Die Implantate wurden einmalig klinisch und der Verlauf des marginalen Knochenabbaus radiologisch unter-sucht. Zudem wurde der Einfluss von Risikofaktoren auf die Ergebnisse analysiert.
Ergebnisse: Die Implantatüberlebensrate betrug 97,1 % (ein-teilige: 95,7 %; zweiteilige: 99 %). Alle Implantatverluste waren Frühverluste. Signifikante Risikofaktoren waren: Pati-entenalter bei Implantation 60-69 Jahre (p = 0,026), Diabetes mellitus (p = 0,001) und Implantationen ohne Augmentation (p = 0,049). Das Verlustrisiko war in der Knochenqualität Typ II am niedrigsten (p = 0,015). Die Ø ST betrug 2,26 ± 0,79 mm. Der Ø BLI lag bei 1,03 ± 1,22 mm und war an den ein-teiligen (1,24 ± 1,31 mm) signifikant größer als den zweiteili-gen Implantaten (0,76 ± 1,03 mm) (p = 0,010). Mukositis trat an 22 Implantaten (9,2 %) bei 14 Patienten (23 %) auf und statistisch häufiger an den einteiligen (14,3 %) als an den zweiteiligen Implantaten (2 %) (p = 0,001). Das Mukositisri-siko war in den Knochenqualitäten Typ II (p = 0,046) und III (p = 0,007) sowie im Oberkiefer (p = 0,024) signifikant er-höht. Periimplantitis zeigte sich an 15 Implantaten (6 %) bei 10 Patienten (17 %) und signifikant häufiger an den einteili-gen (7,2 %) als an den zweiteiligen Implantaten (2 %) (p = 0,037). In der Knochenqualität Typ III war das Periimplanti-tisrisiko signifikant erhöht (p = 0,048). Das Alter 60-69 Jahre und festsitzende Suprakonstruktionen waren signifikante Risi-kofaktoren für Mukositis und Periimplantitis.
Schlussfolgerung: Beide Implantatsysteme zeigten hohe Überlebensraten, eine geringe Prävalenz von periimplantären Erkrankungen und wenig Knochenabbau. Alle Implantat-verluste waren Frühverluste. Der Vergleich der Implantatsys-teme zeigte, dass in der Zahnarztpraxis das Risiko für Implan-tatverluste, periimplantäre Erkrankungen und marginalen Knochenabbau an den einteiligen Implantaten größer war als an den zweiteiligen. |
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Physical Description: | 152 Pages |
DOI: | 10.17192/z2020.0375 |