Einstellungen, Erwartungen und Verhalten von Lehrkräften im Rahmen inklusiver Beschulung

Die Umsetzung der Inklusion von Schüler_innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist eine Aufgabe, vor der Schulsysteme weltweit stehen. Dabei ist noch nicht völlig geklärt, welche Faktoren dazu beitragen, dass diese Aufgabe gelingt. Die Einstellungen der Lehrkräfte werden in diesem Zusammenhang i...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Main Author: Lübke, Laura
Contributors: Schwinger, Malte (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2020
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Summary:Die Umsetzung der Inklusion von Schüler_innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist eine Aufgabe, vor der Schulsysteme weltweit stehen. Dabei ist noch nicht völlig geklärt, welche Faktoren dazu beitragen, dass diese Aufgabe gelingt. Die Einstellungen der Lehrkräfte werden in diesem Zusammenhang immer wieder als ausschlaggebend diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wird daher die Rolle der Einstellungen von Lehrkräften in diesem Zusammenhang untersucht. Hierzu wurden drei Studien realisiert, bei denen der Fokus (a) auf der validen Erfassung von Einstellungen zur Inklusion, (b) den Auswirkungen dieser Einstellungen und (c) möglichen Determinanten ebendieser lagen. In der ersten Studie wurde hierzu die Differentiated Attitudes Towards Inclusion Scale (DATIS) entwickelt und überprüft. Die DATIS ermöglicht eine förderschwerpunktspezifische Einstellungserfassung hinsichtlich der sozialen und akademischen Konsequenzen für Schüler_innen mit und ohne Förderbedarf. Die Ergebnisse der ersten Studie deuten darauf hin, dass mit der DATIS eine reliable und valide Einstellungserfassung hinsichtlich der Förderschwerpunkte Lernen und emotionale und soziale Entwicklung bei Lehramtsstudierenden wie auch Lehrkräften verschiedener Schulformen möglich ist. In der zweiten und dritten Studie wurden auf Basis der Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen, 1991, 2005) die Auswirkungen (Studie 2) und die Rolle der Flexibilität als mögliche Determinante der Einstellungen (Studie 3) untersucht. In der zweiten Studie konnten bedeutsame statistische Effekte einzelner Aspekte der Einstellungen auf die Bereitschaft zur Anwendung differenzierender Maßnahmen im Unterricht gefunden werden. In der dritten Studie ergaben sich Hinweise darauf, dass es sich bei der Flexibilität um ein wichtiges Merkmal im Rahmen schulischer Inklusion handelt, welches sowohl direkte statistische Effekte auf einzelne Einstellungskomponenten zeigte als auch indirekte statistische Effekte auf die Bereitschaft der Lehrkräfte soziale Fördermaßnahmen einzusetzen. In beiden Studien ergaben sich differenzielle Befunde hinsichtlich der fokussierten Förderschwerpunkte, was die Notwendigkeit einer förderschwerpunktspezifischen Einstellungserfassung verdeutlicht. Diese und weitere praktische Implikationen der Ergebnisse werden diskutiert.
Physical Description:131 Pages
DOI:10.17192/z2020.0226