Histologische Veränderungen an peripheren Nerven nach peri- und intraneuraler Injektion von Bupivacain versus Bupivacain & Clonidin in einem experimentellen Regionalanästhesiemodell

Einleitung: Sowohl intra- als auch perineurale Injektionen von Lokalanästhetika führen zu Inflammationsreaktionen im jeweiligen Nerven und sind daher einer der Hauptgründe für postinterventionelle neurologische Dysfunktionen. Während einer Regionalanästhesie werden regelmäßig Adjuvanzien eingesetzt,...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schüppel, Sebastian
Beteiligte: Wiesmann, Thomas (PD Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2020
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Einleitung: Sowohl intra- als auch perineurale Injektionen von Lokalanästhetika führen zu Inflammationsreaktionen im jeweiligen Nerven und sind daher einer der Hauptgründe für postinterventionelle neurologische Dysfunktionen. Während einer Regionalanästhesie werden regelmäßig Adjuvanzien eingesetzt, um die erforderliche Dosis an Lokalanästhetika zu reduzieren und deren Wirkdauer zu verlängern. Die Auswirkungen der eingesetzten Adjuvanzien auf diese Entzündungsreaktion sind bisher nicht ausreichend untersucht worden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Effekt von Clonidin auf die durch Bupivacain hervorgerufene Inflammationsreaktion zu untersuchen. Material und Methoden: Mit Hilfe von insgesamt 13 vollanästhesierten Hausschweinen wurden 111 Nerven mit den Testlösungen aufbereitet. Die Nerven wurden 48 Stunden vor der Entnahme entweder mit NaCl, Bupivacain, oder Bupivacain & Clonidin perineural oder intraneural bearbeitet. Nach der Entnahme wurden die Nerven histologisch aufbereitet (HE-Färbung, CD68-Färbung und Klüver-Barrera-Färbung). Durch die folgende verblindete mikroskopische Analyse wurden den Nerven abhängig vom Grad ihrer traumabedingten Schädigung Score-Werte von 0 (keine Schädigung) bis 4 (starke Schädigung) zugeteilt. Ergebnisse: Beim Vergleich der intraneuralen Injektion von Bupivacain mit der intraneuralen Injektion von Bupivacain & Clonidin konnte kein signifikanter Unterschied in der Nerventraumatisierung festgestellt werden (p=0,372). Ebenso zeigte sich kein signifikanter Unterschied beim Vergleich der Injektionskompartimente (perineural vs. intraneural) miteinander. In der Interventionsgruppe „Bupivacain intraneural“ zeigte sich jedoch stets ein signifikant höherer Nervenschaden als in den negativen Kontrollgruppen (0,007 bzw. 0,008). Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie konnte kein antiinflammatorischer Effekt von Clonidin auf die durch Bupivacain ausgelöste Entzündungsreaktion nach intraneuraler Injektion nachgewiesen werden. Ebenso zeigte sich kein Unterschied bzgl. der Lokalisation der Injektion. Intraneurale Injektionen führten nicht zu stärkeren histologischen Schäden.
Umfang:85 Seiten
DOI:10.17192/z2020.0172