Einfluss des Ganzkörpervibrationstrainings auf die körperliche Leistungsfähigkeit von Patienten mit milder bis schwerer COPD

COPD-Patienten leiden neben Dyspnoe häufig an Komorbiditäten wie Sarkopenie, Depression und Angst. Die Folge können körperliche Leistungseinschränkungen sein, die wiederum dazu führen, dass körperliche Aktivitäten wie Sport vermieden werden. Aus Angst vor dem verstärkten Auftreten der Symptome schon...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Klutsch, Anja
Beteiligte: Koczulla, A. (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2020
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:COPD-Patienten leiden neben Dyspnoe häufig an Komorbiditäten wie Sarkopenie, Depression und Angst. Die Folge können körperliche Leistungseinschränkungen sein, die wiederum dazu führen, dass körperliche Aktivitäten wie Sport vermieden werden. Aus Angst vor dem verstärkten Auftreten der Symptome schonen sich die Patienten stattdessen. Nachweislich profitieren COPD-Patienten deutlich von sportlichen Aktivitäten. Das Ganzkörpervibrationstraining (WBVT), welches bereits im Mittelpunkt zahlreicher Studien stand, scheint eine geeignete und schonende Trainingsmethode für COPD-Patienten zu sein. In vielen Fällen wurde gezeigt, dass das WBVT schon nach kurzen Anwendungszeiten zu Verbesserungen der Lebensqualität, der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Muskelkraft führt. In der vorliegenden Studie wurden die Auswirkungen eines 12-wöchigen WBVT auf COPD-Patienten der Schweregrade I bis III untersucht. Die Studie sollte zeigen, ob das WBVT im Vergleich zu einem herkömmlichen Kraft-/ Ausdauertraining (Lungensporttraining) stärkere Auswirkungen auf körperliche Leistungsfähigkeit, Lungenfunktion, Muskelkraft, Gleichgewicht und Lebensqualität hat. In die Studie wurden 29 COPD-Patienten im Alter von über 65 Jahren eingeschlossen, beendet wurde sie von 27 Patienten (männlich: 14, weiblich: 13). Sie wurden in zwei Gruppen randomisiert. Eine Gruppe diente als Kontrollgruppe (CTG) und absolvierte ein konventionelles Lungensporttraining, bestehend aus Atemübungen, leichten Gymnastikübungen und Entspannungstechniken. Die Interventionsgruppe trainierte zwei- bis dreimal wöchentlich 3 mal 3 Minuten auf der Galileo®-Vibrationsplatte nach einem 10-minütigen Aufwärmtraining. Die Vibrationsfrequenzen lagen zwischen 8 und 24 Hertz und wurden sukzessive gesteigert. Nach Ablauf des 12-wöchigen Trainingsintervalls kam es in der WBVT-Gruppe zu signifikanten Verbesserungen der primären Endpunkte 6MWD und FTSTST. Auch kam es zum signifikanten Anstieg der Muskelkraft der unteren Extremitäten. Weiterhin hatte das WBVT positive Einflüsse auf das Gleichgewicht der Probanden. Bei der Lebensqualität konnte lediglich eine tendenzielle Steigerung beobachtet werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein 12-wöchiges Ganzkörpervibrationstraining im Vergleich zu einer herkömmlichen Trainingsmethode einen deutlich stärkeren Anstieg der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Muskelkraft der unteren Extremitäten bewirkt. Auch führt es zu Verbesserungen der Gleichgewichtsfähigkeit sowie zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Eine Integration des WBVT in pneumologische Rehabilitationsmaßnahmen ist somit in Zukunft zu erwägen.  
Umfang:144 Seiten
DOI:10.17192/z2020.0033