Zusammenhänge von motorischer Leistungsfähigkeit und gesundheitsbezogener Lebensqualität von Kindern im Grundschulalter - Vergleich einer regionalen Datenerhebung mit Daten aktueller nationaler Gesundheitssurveys -

Das vorrangige Ziel der vorliegenden Studie war, Zusammenhänge von motorischer Leistungsfähigkeit und gesundheitsbezogener Lebensqualität aller Schülerinnen und Schüler einer regionalen Grundschule im ländlichen Raum zu untersuchen und mit repräsentativen Daten aus aktuellen nationalen Gesundheitssu...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Major, Myriam Katharina
Beteiligte: Baum, Erika (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2019
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Das vorrangige Ziel der vorliegenden Studie war, Zusammenhänge von motorischer Leistungsfähigkeit und gesundheitsbezogener Lebensqualität aller Schülerinnen und Schüler einer regionalen Grundschule im ländlichen Raum zu untersuchen und mit repräsentativen Daten aus aktuellen nationalen Gesundheitssurveys hinsichtlich deren Aussagekraft bezogen auf die regionalen Gegebenheiten zu vergleichen. Die Untersuchung wurde im Rahmen der Studien zur Thematik „Gesunde Schule“ erhoben. Zahlreiche Studien ergeben, dass die motorische Leistungsfähigkeit im Kindes- und Jugendalter in Deutschland zunehmend abnimmt. Um dies zu analysieren wurden zunächst folgende Zielgrößen definiert: Erhebung des aktuellen motorischen Leistungsstands der untersuchten Kinder anhand von Leistungsprofilen, Erhebung von Unterschieden zwischen Mädchen und Jungen, der Vergleich zwischen den verschiedenen Altersgruppen sowie die Abgrenzung zwischen gesunden Kindern gegenüber denen mit chronischen Erkrankungen. Angewendet wurden bei dieser Untersuchung der „Deutsche Motorik Test 6-18“. Für die Auswertung wurden zusätzlich anthropometrische Daten und Gesundheitsparameter erhoben. Außerdem wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Schülerinnen und Schüler mittels psychosozialen Fragebogens (KIDSCREEN-27) erfasst. Zudem wurden Lehrkräfte und Schulleitung zu ihren Einstellungen zu und ihren Erfahrungen mit den Bewegungsangeboten an der Schule mittels eines halbstrukturierten, Fragebogens befragt. Geplant war eine Vollerhebung, d.h. alle Schülerinnen und Schüler, die während des Zeitraums der Projektdurchführung die Schule besuchten, sollten in die Datenerhebung mit aufgenommen werden. Insgesamt nahmen 10 Klassen mit 193 Schülerinnen und Schülern an der Studie teil. Von den insgesamt 193 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich 161 an der Studie. In einer Klasse fand zu dem Zeitpunkt der Datenerhebung Schwimmunterricht statt, so dass eine Studienteilnahme nicht möglich war. Die Teilnahmequote lag insgesamt bei 93,1%. Folgende Ergebnisse konnten erhoben werden: Es liegt eine alters- und geschlechtsspezifische Normalverteilung vor. Die Mittelwerte aller hier erhobenen anthropometrischen Daten liegen, unabhängig von Geschlecht und Alter, zwischen der 25. und 75. Perzentile der aktualisierten nationalen KIGS-Referenzpopulation (Neuhauser et al. 2013, Woll et al. 2017). Größe und Gewicht korrelieren positiv mit dem Alter (Korrelation nach Pearson 0,76 - männlich und 0,736 - weiblich). Jungen schneiden bei dem „Deutschen Motorik Test 6-18“ bei allen Anforderungen gut bis sehr gut ab. Hervorzuheben sind dabei die Dimensionen Koordination und Kraftausdauer. Hier wurden im Durchschnitt Ergebnisse deutlich oberhalb des als Referenzwert erhobenen Mittelwertes erzielt. Die Mädchen schneiden im Mittel mit gut bis sehr gut ab. In den Dimensionen Koordination und Kraftausdauer wurden Ergebnisse deutlich oberhalb der erhobenen Referenzwerte der Normstichprobe erzielt. Alle Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurden sowohl von den Kindern als auch von den Eltern als gut bis sehr gut bewertet. Die hierbei überprüfte Übereinstimmung von Selbst- und Fremdeinschätzung ist als gut zu bewerten. Die Lehrerbefragung ergab, dass die Schule sehr gute sowohl räumliche als auch strukturelle Voraussetzungen für die Einbindung von Sport- und Bewegungsangeboten bietet. Die Sportangebote dieser Schule werden von den Lehrkräften als gut bewertet. Beständige Kooperationen mit örtlichen Vereinen sind vorhanden. An dieser Schule fehlt, hierbei ist das Budget der Schule zu berücksichtigen, ein Motorikraum sowie spezielle Bewegungsangebote zur Förderung von Motorik, Konzentration und Aufmerksamkeit in Kooperation mit Sozial- und Motopädagogen. Schlussfolgernd lässt sich zusammenfassen, dass die Schülerinnen und Schüler dieser Schule in einem Umfeld mit vielen inner- und außerschulischen Sportangeboten leben und über überdurchschnittliche sportmotorische Fähigkeiten verfügen. Die übereinstimmenden positiven Ergebnisse zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Kinder mit ihren Eltern zeigen, dass ein gutes familiäres Umfeld für die Kompetenzentwicklung zusätzlich förderlich ist. Es zeigt sich, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der aktiven Freizeitgestaltung der Eltern und der Kinder, aber auch zwischen der körperlichen Aktivität, dem Körpergewicht, dem BMI und des Bauchumfangs gibt. Ein wichtiger Aspekt dieser Studie ist die Relevanz im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, die erhobenen Studienergebnisse können als Ausgangsbefund für Folgestudien und Maßnahmen herangezogen werden.
Umfang:253 Seiten
DOI:10.17192/z2019.0373