A protein complex formed by Ustilago maydis effectors is essential for virulence
Ustilago maydis is a biotrophic fungal pathogen that causes smut disease in its host plant maize. During colonization, U. maydis secretes effector proteins to suppress plant defense responses and manipulate the host physiology for its own benefit. The majority of these proteins lack functional an...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2019
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Online Access: | PDF Full Text |
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Ustilago maydis ist ein biotropher Brandpilz, der Maisbeulenbrand in Mais verursacht. Bei der
Ausbreitung innerhalb einer Pflanze sekretiert U. maydis Effektorproteine um pflanzliche Abwehrreaktionen
zu unterdrücken und die Physiologie der Wirtspflanze zu seinem eigenen Vorteil
zu manipulieren. Die Funktion der Mehrheit dieser Proteine konnte noch nicht beschrieben
werden und deren Wirkung beim Befall bleibt somit bislang ungeklärt.
Mittels einer Genexpressionsanalyse konnte eine Reihe von Effektoren bestimmt werden, deren
Expression an die biotrophe Phase gekoppelt ist. Eine systematische Deletion dieser Effektoren
führte zur Entdeckung dreier Mutanten, die nicht mehr in der Lage waren eine Erkrankung
hervorzurufen. Die Mutanten dieser drei Effektoren, namentlich stp2, stp3 und stp4 (Stop nach
Penetration), konnten immer noch Appressorien ausbilden und die Pflanzenzelle penetrieren,
arretierten dann jedoch in der Maisepidermis. Dieser Stillstand wurde von Abwehrreaktionen der
Pflanze begleitet, einschließlich des Absterbens der infizierten Zellen. Ein ähnlicher Phenotyp
wurde bereits bei den früher beschriebenen Effektoren stp1 und pep1 beobachtet. Alle fünf
Effektoren sind hochkonserviert innerhalb der Brandpilze, was auf eine wesentliche Funktion
dieser hindeutet.
Mittels konfokaler Mikroskopie, in vivo Studien und in vitro Studien konnte nachgewiesen
werden, dass Stp2, Stp3, und Stp4 vom Pilz sekretiert werden, jedoch nicht in das Zytoplasma
der Wirtszelle translozieren. Konfokale Mikroskopie mit mCherry-Fusionsstämmen der fünf
essentiellen Effektoren zeigte, dass diese ein gesprenkeltes Muster auf der Oberfläche der biotrophen
Hyphe bilden. Durch Immunopräzipitation und anschließender massenspektroskopischer
Analyse mit jedem der essentiellen Effektoren zeigte sich, dass Stp1, Stp3, Stp4 und Pep1
einen Effektorkomplex bilden. Diese vier Komplexeffektoren zeigten weder eine spezifische
Interaktion mit Stp2 noch mit Pflanzenproteinen. Jüngste Experimente legen nahe, dass Stp2
mit mindestens zwei anderen U. maydis Effektoren interagiert, die einen vergleichbaren Deletionsphänotyp
wie stp2 haben. Versuche den stp1, stp3, stp4 und pep1 Effektorkomplex mittels
einer bimolekularen Fluoreszenzkomplementation (BiFC) sichtbar zu machen, wirkte störend auf
die Bildung des Komplexes und führte zu einem kompletten Verlust der Virulenz. Die folgende
Überexpression von zwei BiFC Fragment getaggten Komplexmitgliedern im Wildtypallel führte
zu einem dominant negativen Phenotyp. Hierdurch konnte bewiesen werden, dass nicht nur das
Vorhandensein der einzelnen Komplexmitglieder, sondern auch die Komplexbildung selbst für
eine erfolgreiche Kolonisierung der Pflanze notwendig ist. Indessen ermöglichte die Nutzung der
intakten fluoreszierenden Proteine eine Co-Lokalisation der Komplexmitglieder innerhalb der
Sprenkel. Schließlich bestätigten Interaktionsstudien in Saccharomyces cerevisiae die Bildung
des Komplexes und demostrierten sogar paarweise Interaktionen und Subkomplexbildungen
zwischen den Komplexmitgliedern. Basierend auf diesen Ergebnissen wird vorgeschlagen, dass
der Effektorkomplex eine Struktur bildet, dessen Funktion unabdingbar für die Virulenz von U.
maydis ist und sich potenziell auch als Ziel für zukünftige Pflanzenschutzmittelentwicklungen
eignet.