Community transcriptomics reveals drainage effects on paddy soil microbiome across the three domains of life

Methan ist ein potentes Treibhausgas, das erheblich zum Klimawandel beiträgt. Es wird biologisch ausschließlich durch methanogene Archaeen produziert, welche in anoxischen Böden weit verbreitet sind. Ein Beispiel ist der Nassreisanbau. Dieser trägt 10% zu dem global in die Atmosphäre emittierten...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Abdallah, Rehab
Beteiligte: Liesack, Werner (PD Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2018
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Methan ist ein potentes Treibhausgas, das erheblich zum Klimawandel beiträgt. Es wird biologisch ausschließlich durch methanogene Archaeen produziert, welche in anoxischen Böden weit verbreitet sind. Ein Beispiel ist der Nassreisanbau. Dieser trägt 10% zu dem global in die Atmosphäre emittierten Methan bei. Reisstroh wird im Reisanbau als organischer Dünger eingesetzt und von der mikrobiellen Gemeinschaft im gefluteten Reisfeldboden unter anoxischen Bedingungen abgebaut. Der ratenbegrenzende Schritt für die Methanproduktion im Reisfeldboden ist der Bio-polymer-Abbau. Entwässerung ist eine gängige Praxis im Reisanbau und repräsentiert eine wichtige Strategie zur Minderung der Methanemission aus Reisfeldern. Entwässerung fördert ferner die Bodengesundheit durch den beschleunigten Abbau und die Mineralisierung der organischen Substanz im Boden. Die vorliegende Arbeit sollte den Effekt von Entwässerung auf die Zusammensetzung und Funktion der mikrobiellen Gemeinschaft im Reisfeldboden mittels molekularökologischer Methoden untersuchen. Ein Schwerpunkt sollte die Analyse des Bio-polymer-Abbaus sein. Reisfeldboden-Mikrokosmen wurden mit Reisstroh versetzt und anfänglich entweder für sieben oder 28 Tage unter gefluteten Bedingungen vorinkubiert und nachfolgend für neun Tage entwässert. Die Analyse zeigte, dass mit Ausnahme saprophytischer Pilze und methanoxidierender Bakterien die Dauer der Vorinkubation nur einen geringen Effekt auf die Antwort der mikrobiellen Gemeinschaft auf die Entwässerung des Bodens hat. Daher wurden die Mikrokosmen für die weiteren Untersuchungen ausschließlich für 28 Tage vorinkubiert. Bodenproben wurden jedem einzelnen Mikrokosmos entnommen und die Antwort der mikrobiellen Gemeinschaft auf Entwässerung wurde mittels Umwelttranskriptomik (= Metatranskriptomik) untersucht. Physikalische Bodenparameter wurden während der Entwässerungsphase regelmäßig überprüft. Entwässerung führte zu einem Anstieg der Sauerstoffkonzentration von suboxischer (~1.6 μmol/l) zu nahezu atmosphärischer Konzentration (~240 μmol/l). Korrespondierend dazu fiel die Bodenfeuchte auf 11% und das Wasserpotenzial auf -0.87 MPa. Der Effekt von Entwässerung auf die Bodenparameter hatte keinen Einfluss auf die mittels RTqPCR quantifizierbaren rRNA-Transkriptmengen der bacteria und archaea. Hingegen stieg die iv Transkriptmenge an pilzlicher rRNA signifikant an. Die taxonomische Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft änderte sich während der Entwässerungsphase signifikant. Die relative Abundanz der Firmicutes (Clostridiaceae, Ruminococcaceae, Lachnospiraceae) nahm mit zunehmender Entwässerung ab, während die Abundanzen der Actinobacteria (Nocardioidaceae) und Proteobacteria (Comamonadaceae) anstiegen. Diese durch die Entwässerung induzierten Dynamiken wurden durch eine taxonomische Analyse der rRNA und mRNA bestätigt. Im Falle der Planctomycetes (Planctomycetaceae) wurde eine solche Dynamik nur auf Ebene der mRNA beobachtet. Im Gegensatz hierzu nahm die detektierbare Menge an mRNA methanogener Archaeen während der Entwässerungsphase signifikant ab; dies im Einklang mit der vollständigen Hemmung der Methanproduktion. Protisten und Amoebozoa waren die dominanten Vertreter innerhalb der Eukaryota. Entwässerung führte zu einer Verringerung der Protisten (Cercozoa) im Reisfeldboden, hatte aber keinen signifikanten Effekt auf die Abundanz der Amoebozoa. Die Entwässerung führte im Metatranskriptom zu einem signifikanten Anstieg pilzlicher rRNA und mRNA. Pezimycotina (Ascomycota) und Agarimycotina (Basidiomycota) waren die wichtigsten pilzlichen Gruppen im trockenen Reisfeldboden. Der Anteil der mRNA an der Gesamt-RNA ist ein guter Indikator für mikrobielle Aktivität. Dieser Anteil lag für die bakterielle mRNA im gefluteten Reisfeldboden bei 1.7% und nach Entwässerung bei 2%. mRNA des Transkriptions- und Translationsapparates war unter den entwässerten Bedingungen signifikant angereichert. Dies weist darauf hin, dass die Entwässerung keinen negativen Effekt auf die metabolische Aktivität der mikrobiellen Gemeinschaft hatte. Vielmehr wurde durch die Entwässerung die Entwicklung einer an trockene und oxische Bedingungen angepasste mikrobielle Gemeinschaft induziert. Charakteristisch für diese Gemeinschaft war die Expression von mRNA, welche für an der Verstoffwechselung von Lignin, Peptidoglykan und Glykogen beteiligten Enzyme kodiert. Unter gefluteten Bedingungen wurde hingegen ein höheres Niveau an Transkripten detektiert, welche Glykosylhydrolasen kodieren. Diese sind am Abbau von Zellulose und Chitin beteiligt.
Umfang:146 Seiten
DOI:10.17192/z2018.0500