Komplikationen bei Anlage externer Ventrikeldrainagen vor dem Kontext des operativen Settings

ZIELSETZUNG: Die Anlage einer externen Ventrikeldrainage (EVD), nicht selten als eine lebensrettende Maßnahme, kann sowohl am Patientenbett als auch unter kontrollierten sterilen Bedingungen im Operationssaal erfolgen. Eine häufige und gefährliche Komplikation stellt die Entwicklung einer EVD-assoz...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Haid, Oxana
Beteiligte: Nimsky, Christopher (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2018
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:ZIELSETZUNG: Die Anlage einer externen Ventrikeldrainage (EVD), nicht selten als eine lebensrettende Maßnahme, kann sowohl am Patientenbett als auch unter kontrollierten sterilen Bedingungen im Operationssaal erfolgen. Eine häufige und gefährliche Komplikation stellt die Entwicklung einer EVD-assoziierten Infektion dar. Der Zusammenhang zwischen den Umgebungsfaktoren und der Infektionshäufigkeit stellt die zentrale Fragestellung dieser Arbeit dar. Auch Komplikationen wie Blutungshäufigkeit und Korrektheit der Drainagelage wurden im Rahmen dieser Arbeit untersucht. METHODEN: Daten über 97 Patienten des Universitätsklinikums Marburg mit EVD-Anlage im Zeitraum zwischen 2005 und 2012 und einem Alter über 18 Jahre wurden retrospektiv auf das Vorliegen einer EVD assoziierten Infektion analysiert. Wir definierten Kriterien für das Vorliegen einer „gesicherten Infektion“, „wahrscheinlichen Infektion“, „möglichen Infektion“, „ausgeschlossenen Infektion“ und „Kontamination“. Diese wurden für weitere statistische Auswertungen mit Hilfe von Excel und SPSS in „Infektion gegeben“ und „Infektion nicht gegeben“ zusammengefasst. ERGEBNISSE: Die Diagnose „Infektion gegeben“ war insgesamt bei 21 Patienten vertreten. Es litten statistisch signifikant mehr Patienten mit EVD-Anlage am Patientenbett (32,4 %) als im Operationsraum (15 %) an einer EVD-assoziierten Infektion (p-Wert 0,05). Wir konnten bezüglich der Blutungshäufigkeit ein statistisch nicht signifikant erhöhtes Risiko bei EVD-Anlage am Patientenbett feststellen (p-Wert 0,58). Eine Fehllage wurde bei 13 Patienten (15,5 %) identifiziert, wobei die gefährliche intracerebrale EVD-Platzierung zweimal vertreten war und den geringsten Anteil bildete. FAZIT: Im Rahmen dieser Arbeit konnten wir ein erhöhtes Auftreten EVD-assoziierter Infektionen bei Drainageanlage außerhalb des operativen Bereichs nachweisen. Somit gilt unsere Empfehlung für das sterile und optimal organisierte Arbeiten im Operationssaal. Auch das tendenziell erhöhte Blutungsrisiko bei Drainageanlage am Patientenbett trägt zu dieser Entscheidung bei. Eine präzise Positionierung der EVD ist angesichts unserer Ergebnisse unabhängig vom Operationsort möglich. Die in vielfältigen Studien untersuchte Notwendigkeit eines elektiven Drainagewechsels liefert nach unserer Auswertung keine relevante Reduktion der Infektionshäufigkeit.
Umfang:53 Seiten
DOI:10.17192/z2018.0260