Religionspädagogische Inszenierungen im Konfirmationsunterricht. Zur performativen Qualität religiösen Lernens und Lehrens im Raum der Kirche.
Die Konfirmation ist eines der zentralen Rituale Evangelischer Kirchlichkeit. Sie erfreut sich nach wie vor einer hohen Wertschätzung und Evidenz und stellt einen Höhepunkt im familiären wie kirchengemeindlichen Leben dar. Weitaus weniger selbstverständlich ist es um die pädagogische Vorbereitung de...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2017
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Online Access: | PDF Full Text PDF Full Text |
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Summary: | Die Konfirmation ist eines der zentralen Rituale Evangelischer Kirchlichkeit. Sie erfreut sich nach wie vor einer hohen Wertschätzung und Evidenz und stellt einen Höhepunkt im familiären wie kirchengemeindlichen Leben dar. Weitaus weniger selbstverständlich ist es um die pädagogische Vorbereitung der Kasualie bestellt. Die Umbenennung des Arbeitsfeldes von Konfirmandenunterricht in Konfirmandenarbeit markiert einen theoretischen wie praktischen Perspektivwechsel. Reflexion und Gestaltung wurden um empirisch-sozialwissenschaftliche Einsichten sowie Formen der Sozial- bzw. Gemeindepädagogik erweitert. Gleichwohl fehlt eine integrierende didaktische Theorie, die den Bildungsanlass Konfirmation unter bildungstheoretischen Gesichtspunkten bedenkt und orientiert.
In diesem Zusammenhang erschließt die vorliegende Arbeit ein bisher unbearbeitetes Forschungsfeld: die qualitative Analyse didaktischer Prozesse im Rahmen der Konfirmandenarbeit. Bereitgestellt wird einerseits ein methodologisch-methodisches Instrumentarium zur Erkundung von Unterrichtsverläufen. Es wird einsichtig gemacht, wie einzelne Inszenierungen bestimmte Schwerpunkte des Religionssystems herausstellen und als heimlicher Lehrplan funktionieren. Vorgeschlagen wird eine modale Analyse zur Interpretation und Orientierung katechetischen Handelns. Dabei zeigt sich nicht zuletzt, dass und wie religionspädagogische Inszenierungen das Ziel religiöser Bildung unterlaufen bzw. konterkarieren können. Im Umkehrschluss wird eine konstruktive Bestimmung und Balance von Schwerpunkten möglich. Es handelt sich bei dieser Arbeit um Grundlagenforschung, so dass didaktisch-praktische wie normative Konsequenzen nur indirekt abzuleiten sind. Die dargestellten Einsichten können jedoch weitere Forschungsprozesse inspirieren, sie können in pragmatischer Aufnahme sowohl für Ausbildungs- als auch Fortbildungszwecke nutzbar gemacht werden. |
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DOI: | 10.17192/z2017.0533 |