Pilotstudie zur Messung der Fibrinolytikakonzentrationen der Vorderkammer- und Glaskörperflüssigkeit des Auges bei Patienten mit einem Zentralvenen- (ZVV) oder Venenastverschluss (VAV)

Retinale Venenverschlüsse sind häufige Ursachen für Visusminderung und Erblindung, die Prävalenz des Zentralvenenverschlusses (ZVV) beträgt 80/100.000 Einwohner und des Venenastverschlusses (VAV) 442/100.000 Einwohner. Hämorrhagien, Ischämien und die Entwicklung eines zystoiden Makulaödems (ZMÖ) als...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Strodthoff, Stefan
Beteiligte: Mennel, Stefan (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2017
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Retinale Venenverschlüsse sind häufige Ursachen für Visusminderung und Erblindung, die Prävalenz des Zentralvenenverschlusses (ZVV) beträgt 80/100.000 Einwohner und des Venenastverschlusses (VAV) 442/100.000 Einwohner. Hämorrhagien, Ischämien und die Entwicklung eines zystoiden Makulaödems (ZMÖ) als Folge eines retinalen Venenverschlusses können zu einer schweren und chronischen Visusminderung führen. Studien zeigten einen deutlichen Einfluss des Glaskörpers auf die Pathophysiologie und Prognose der retinalen Venenverschlüsse. Ein anliegender Glaskörper gilt als Risikofaktor für die Entstehung einer retinalen Venenthrombose, für Neovaskularisationen und fördert die Chronifizierung des ZMÖ, sodass Verfahren zur Vitreolyse im Fokus aktueller Forschung stehen. Neben der Vitrektomie als operative Möglichkeit den Glaskörper zu entfernen, ergibt sich ein Ansatz zur medikamentösen Vitreolyse mittels Gewebsplasminogen Aktivator (rt-PA). In der vorliegenden Studie sollen die Faktoren der Fibrinolyse, als Voraussetzung zur Wirkung des rt-PA nachgewiesen werden. Es wurden 47 Augen in drei Studiengruppen untersucht. 14 Augen mit ZVV, 22 mit VAV und elf in der Kontrollgruppe. Es wurde mittels core pars plana Vitrektomie Glaskörperflüssigkeit entnommen und anschließend eingefroren. Zur Untersuchung wurde die Glaskörperflüssigkeit mit einem neuartigen Verfahren stabilisiert und auf Plasminogen, VEGF, Plasmin-α2-Antiplasmin (PAP) und D-Dimere mittels ELISA Verfahren getestet. Die intravitrealen Aktivitäten und Konzentrationen lagen in den Studiengruppen ZVV-, VAV- und Kontrollgruppe bei 2,07±1,87%N/1,24±1,12%N/0,38±0,63%N für Plasminogen, 1268,71±1318,46pg/ml/527,77±543,28pg/ml/104,91±115,92pg/ml für VEGF, 8,14±7,07ng/ml/6,96±4,8ng/ml/9,74±10,98ng/ml für PAP und 60,94±150,4ng/ml/68,83±94,75ng/ml/9,34±14,48ng/ml für D-Dimere. Bei Plasminogen (p=<0,001) und VEGF (p=0,001) gab es signifikante Unterschiede zwischen den Studiengruppen. Dabei korrelierte die Konzentration des funktionellen Plasminogen signifikant mit der Konzentration des VEGF-A (r = 0,476, p = 0,001) als Zeichen der Schwere der Blut-Retina-Schranken (BRS) Störung. Erstmals gelang mit dieser innovativen Methode der intraokuläre Plasminogennachweis bei Patienten mit ZVV und VAV. Die Aktivität korreliert mit der Schwere der BRS Störung. Die weiteren Faktoren der Fibrinolyse und die klinische Wirksamkeit des rt-PA sollten in weiteren Studien untersucht werden.
Umfang:78 Seiten
DOI:10.17192/z2017.0150