Überlebensraten von Patienten mit chirurgisch resezierten neuroendokrinen Neoplasien des Ileums

Neuroendokrine Neoplasien des Ileums sind seltene submuköse Tumoren. Sie werden häufig in fortgeschrittenen Stadien mit metastatischem Befall der Leber diagnostiziert, wodurch die chirurgischen Möglichkeiten oft begrenzt sind. Die spärliche Datenlage limitiert den heutigen Wissenstand bezüglich des...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schuchmann, Martha
Beteiligte: Fendrich, Volker (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Neuroendokrine Neoplasien des Ileums sind seltene submuköse Tumoren. Sie werden häufig in fortgeschrittenen Stadien mit metastatischem Befall der Leber diagnostiziert, wodurch die chirurgischen Möglichkeiten oft begrenzt sind. Die spärliche Datenlage limitiert den heutigen Wissenstand bezüglich des Überlebens und dessen Einflussfaktoren. Die Daten aller Patienten, die zwischen 2000 und 2014 aufgrund eines NEN des Ileums operiert wurden, konnten aus unserer prospektiven Datenbank erhoben werden. Für jeden Patienten wurde Geschlecht, Alter bei Operation, Komorbidität, TNM-Klassifikation, Ki-67%, Symptome bei Diagnose, Somatostatinrezeptor-Szinitgraphie Status, Lymphknoten- und Lebermetastasen, Lymphknoten-Ratio, durchgeführtes OP-Verfahren, Lokalisation des Primarius, Blutgruppe, Rhesus-Faktor und präoperatives CRP erfasst. Darüberhinaus wurde der Zeitpunkt des Follow-Ups nach primärer OP für die noch lebenden Patienten, beziehungsweise der Todeszeitpunkt ermittelt. Insgesamt konnten 125 Patienten identifiziert werden, von denen 106 (88,3%) Patienten im Rahmen der onkologischen Resektion des Primarius Lymphknoten entfernt wurden, sodass die Lymphknoten-Ratio ermittelt werden konnte. Nach einem medianen Follow-Up von 48 Monaten (range 1-157) leben noch 71 Patienten (56,8%) und 47 Patienten (37,6%) sind verstorben. Der Status weiterer 7 Patienten (5,6%) konnte im Follow-Up nicht erhoben werden. Bei 106 der Patienten erfolgte die Entfernung der Lymphknoten im Rahmen der onkologischen Resektion des Primarius, sodass die Lymphknoten-Ratio dieser Patienten ermittelt werden konnte. Ein statistisch signifikanter Unterschied des Überlebens abhängig von der Lymphknoten-Ratio konnte festgestellt werden. Die noch lebenden Patienten (Gruppe 1) haben eine mittlere Lymphknoten-Ratio von 0.158, die der verstorbenen Patienten (Gruppe 2) beträgt 0.448 (p=0.000). Zwischen Gruppe 1 und 2 zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied bezuüglich Tumorlokalisation, OP-Verfahren und Symptomen bei Diagnose. Lokalisierte und regional begrenzte ileojejunale NENs haben eine exzellente Prognose nach chirurgischer Behandlung. Die Lymphknoten-Ratio ist ein neu entdeckter Prognosefaktor in NENs des Ileums und eine radikale Lymphadenektomie sollte durchgeführt werden.
Umfang:70 Seiten
DOI:10.17192/z2017.0010