Einfluss von Trocknung und Schmelzrandanschrägung auf die Randspaltbildung von Klasse-II-Kompositfüllungen

Kompositfüllungen weisen eine Polymerisationsschrumpfung von etwa 3% auf, was ohne Adhäsivtechnik zur Entstehung von Randspalten führen würde. Adhäsivsysteme sollen einen stabilen Verbund zwischen Zahn und Komposit gewährleisten und somit der Spaltbildung entgegenwirken. In dieser Studie sollte die...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Scimia, Emilia Maddalena
Beteiligte: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Kompositfüllungen weisen eine Polymerisationsschrumpfung von etwa 3% auf, was ohne Adhäsivtechnik zur Entstehung von Randspalten führen würde. Adhäsivsysteme sollen einen stabilen Verbund zwischen Zahn und Komposit gewährleisten und somit der Spaltbildung entgegenwirken. In dieser Studie sollte die Beeinflussung der Randqualität von Klasse-II-Kompositfüllungen durch verschiedene Trocknungsmethoden sowie Schmelzrandan-schrägung unter Verwendung des Adhäsivsystems Solobond M untersucht werden. 64 extrahierte, karies- und füllungsfreie humane Molaren wurden mit zervikal Dentin-begrenzten okklusal-distalen Klasse-II-Kavitäten versehen. Bei der Hälfte der Zähne wurde außerdem eine Schmelzrandanschrägung angelegt. Nach dem Ätzen von Schmelz und Dentin mit Phosphorsäure (35%), sowie der Behand-lung der Zähne mit Luft-Wasser-Spray, durchliefen die Kavitäten gruppenweise folgen-de Trocknungsverfahren: 1) 3 kurze Luftstöße, 2) 5 s Luftstrom, 3) 15 s Luftstrom + Re-wetting, 4) 30 s Luftstrom. Daraufhin erfolgte die Applikation des Adhäsivsystems So-lobond M (Voco, Cuxhaven) nach Herstellerangaben und die Füllung der Kavitäten mit dem Mikrohybridkomposit Clearfil AP-X (Kuraray, Osaka, Japan) in horizontalen Inkre-menten. Von den so behandelten Zähnen wurden vor und nach thermozyklischer Belastung (10.000 Zyklen, 5°C/55°C) Replikas hergestellt, um die Randspaltbildung initial und nach Thermocycling mittels Rasterelektronenmikroskop zu analysieren. Die thermozyklische Belastung führte bei allen Gruppen zu einer Ermüdung des Ver-bunds, welche sich in einer signifikanten Zunahme des Randspalts äußerte (p<0,05). Im Schmelzbereich zeigten sich in allen Gruppen vor dem Ermüdungsverfahren ein 100%-iger Randschluss. Nach Wechselbelastung ergaben sich keine signifikanten Un-terschiede bezüglich der Randqualität zwischen den einzelnen Trocknungsverfahren (p>0,05). Die Gruppen mit Schmelzrandanschrägung wiesen jedoch gegenüber denje-nigen ohne bessere Werte auf (p<0,05). Im Dentin führte ein höherer Trocknungsgrad stets zu schlechteren Ergebnissen (p<0,05). Gruppe 3 mit Rewetting zeigte die höchsten Anteile an perfektem Rand mit den geringsten Abweichungen vor und nach thermozyklischer Belastung, gefolgt von den Gruppen 1 und 2 mit 3 kurzen Luftstößen bzw. 5 s. Luftstrom. Die schlechtesten Werte erzielte Gruppe 4 mit dem höchsten Trocknungsgrad. Hier resultierte schon vor Thermocycling ein undichter Randschluss im Dentinbereich. Eine erfolgreiche Adhäsion ist im Schmelzbereich einfacher zu erzielen und ist weniger techniksensitiv als im Dentin. Dementsprechend ist bei tiefen Klasse-II-Kavitäten eine Randspaltbildung nicht vollständig zu vermeiden. Unter Verwendung des Adhäsivsys-tems Solobond M (Voco, Cuxhaven, Deutschland) empfiehlt sich nach dem Absprayen des Ätzgels ein nur kurz durchgeführtes Trocknen, ggf. mit anschließendem Rewetting , um eine Randspaltbildung aufgrund einer Übertrocknung des Dentins in klinisch akzep-tablen Grenzen zu halten. Ein Anschrägen der Schmelzränder zeigt Vorteile.
Umfang:67 Seiten
DOI:10.17192/z2016.0772