Veränderungen der exekutiven Funktionen in der Depression und der Einfluss ängstlicher Persönlichkeitsmerkmale auf elektrophysiologische Korrelate inhibitorischer Prozesse

In der heutigen Zeit, in der die Menge an gleichzeitig zu verarbeitenden Sinnesreizen aus der Umwelt stetig wächst, gewinnt die Erforschung der exekutiven Funktionen immer mehr an Bedeutung, da diese die kognitive Flexibilität des Menschen gewährleisten. Depression als eine der relevantesten psychia...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Waiser, Sarina
Beteiligte: Konrad, Carsten (Prof.Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In der heutigen Zeit, in der die Menge an gleichzeitig zu verarbeitenden Sinnesreizen aus der Umwelt stetig wächst, gewinnt die Erforschung der exekutiven Funktionen immer mehr an Bedeutung, da diese die kognitive Flexibilität des Menschen gewährleisten. Depression als eine der relevantesten psychiatrischen Erkrankungen unserer Zeit scheint mit Beeinträchtigungen der exekutiven Funktionen einherzugehen. Es wird vermutet, dass kognitive Beeinträchtigungen die häufigsten Residuen einer Depression darstellen und einen relevanten Einfluss auf das Outcome und die Therapiemöglichkeiten der Patienten haben. In dieser Arbeit wird unter Verwendung eines EEG-EKP-Verfahrens untersucht, inwieweit depressive Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden eine Beeinträchtigung der Inhibition, einer Teilleistung der exekutiven Funktionen, auf Verhaltens- oder neuronaler Ebene aufweisen und ob das Persönlichkeitsmerkmal Ängstlichkeit einen Einfluss auf die exekutive Kontrolle hat. Dafür wurden zum einen die inhibitorische Leistung der Versuchspersonen mit Hilfe eines Go/Nogo-Paradigmas erfasst und die dabei entstandenen ereigniskorrelieren Potentiale gemessen. Zum anderen wurde untersucht, in wieweit ängstlichkeitsbezogene Persönlichkeitsmerkmale, gemessen mit dem STAI-Fragebogen, einen modulierenden Einfluss auf das Verhalten bzw. die neuronale Antwort der Versuchspersonen haben. Diese Arbeit zeigt, dass depressive Patienten auf Verhaltensebene eine schlechtere inhibitorische Kontrolle aufweisen. Die Auswertung der EKP-Daten ergab bei depressiven Patienten einen fehlenden Latenzunterschied zwischen Go- und Nogo-Bedingung im Zeitfenster der N2. Im Zeitfenster der P3 wiesen Patienten einen fehlenden Amplitudenunterschied zwischen Go- und Nogo-Bedingung auf. Diese EKP-Veränderungen können als neurophysiologische Korrelate einer defizitären Inhibition bei depressiven Patienten gewertet werden. Ein direkter Einfluss ängstlicher Persönlichkeitsmerkmale auf die exekutive Kontrolle konnte in der vorliegenden Studie nicht gezeigt werden.
Umfang:173 Seiten
DOI:10.17192/z2016.0375