Atemarbeit bei druckentlastendem PAP im Vergleich zur konventionellen CPAP-Therapie
Im Rahmen der konventionellen CPAP-Therapie, die weiterhin der Goldstandard der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe ist, kommt es häufig aufgrund des erhöhten Exspirationsdruckes zu relevanten Compliance- Problemen (Hill, 2000). Vor diesem Hintergrund hat die Firma Philips- Respironics (Murriv...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2015
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Subjects: | |
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Summary: | Im Rahmen der konventionellen CPAP-Therapie, die weiterhin der
Goldstandard der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe ist, kommt es häufig
aufgrund des erhöhten Exspirationsdruckes zu relevanten Compliance-
Problemen (Hill, 2000). Vor diesem Hintergrund hat die Firma Philips-
Respironics (Murriville, USA) eine druckentlastende PAP-Therapie entwickelt,
die während der Exspiration den Druck atemflussgesteuert in drei
Druckentlastungsstufen (C-Flex 1-3) automatisch absenkt. Bereits in einer
Arbeit von Canisius et al. (Canisius et al., 2009), deren Daten für diese Posthoc-
Analyse verwendet wurden, ist die Auswirkung einer druckentlastenden
CPAP-Therapie hinsichtlich inspiratorischer Flusslimitationen untersucht
worden. Hier zeigten sich keine relevanten Unterschiede im Auftreten von
Flusslimitationen zwischen CPAP und C-Flex. Allerdings konnte eine
signifikante Zunahme des Inspirationszeit-/Exspirationszeit-Verhältnisses
(Ti/Te) und des inspiratorischen Atemzyklus (Ti/Ttot) festgestellt werden sowie
eine in C-Flex 2 und C-Flex 3 (REM-Schlaf) signifikant zunehmende
Atemfrequenz. Aufgrund der Veränderungen der Atmungsparameter,
insbesondere der Verlängerung der Inspirationszeit bei konsekutiver
Verkürzung der Exspirationszeit, stellte sich die Frage, inwieweit sich die
Atemarbeit unter der druckentlastenden PAP-Therapie verändert wird.
Untersuchungen von Schneider et al. (Schneider et al., 2009) legten die
Vermutung nahe, dass die C-Flex-Therapie bedingt durch Erhöhung der
Inspirationszeit und einer Veränderung des Inspirationszeit-
/Exspirationszeitverhältnisses zugunsten der Inspiration zum Erreichen des
Tidalvolumens eine Erhöhung der Atemarbeit verursacht. Aufgrund der Daten
von Canisius et al (Canisius et al., 2009) war aber eine Gegenthese denkbar,
nämlich dass eine Verlängerung der Inspirationszeit mit konsekutiver
Verkürzung der Exspirationszeit unter C-Flex zu einer Verminderung der
Ausatemarbeit führen könnte.
Eine genaue Analyse der Atemarbeit unter C-Flex war jedoch bisher technisch
nicht möglich. Dies sollte nun in der hier vorliegenden post-hoc Analyse geklärt
werden.
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Grundlage der Analyse waren die Signalkurven der 24 Patienten aus der Arbeit
von Canisius et al. (Canisius et al., 2009). Der Großteil der Patienten war
bereits suffizient mit einer CPAP-Therapie versorgt, die restlichen Patienten
wurden neu eingeleitet. 22 Patienten durchliefen dabei sowohl im NREM- als
auch im REM-Schlaf alle Beatmungsmodi (CPAP und C-Flex 1-3) für jeweils 15
Minuten. Nur bei zwei Patienten konnten die Modi nicht in allen Schlafstadien
gemessen werden. Mit Hilfe einer computergestützten automatisierten
Atemarbeitsanalyse konnte die Atemarbeit pro einzelnen Atemzug bestimmt
werden. Es erfolgte eine visuelle Nachkontrolle und Korrektur.
Die Ergebnisse dieser Analyse konnten keinen Anstieg der Atemarbeit unter CFlex
im Vergleich zu CPAP nachweisen. Stattdessen zeigte sich eine lineare
Abnahme der Atemarbeit zwischen CPAP und C-Flex 3 im Mittel von 1,22
Joule. Allerdings waren diese Unterschiede am ehesten auf Grund der großen
Streuung der Werte und nicht ausreichend hoher Patientenzahlen statistisch
nicht signifikant. Dies galt sowohl für REM- als auch NREM-Phasen. Ein
signifikanter Unterschied der Atemarbeit konnte jedoch in einer Korrelation
zwischen BMI und Atemarbeit unter C-Flex nachgewiesen werden. So zeigte
sich bei abnehmendem BMI eine signifikante Reduktion der Atemarbeit unter CFlex-
3.
Zur Verifizierung der bisherigen Vermutung sind weitere Studien mit höheren
Fallzahlen notwendig. Sollte hier eine Reduktion der Atemarbeit nachweisbar
sein, so könnte die Therapie mit C-Flex ihren Einsatz bei Erkrankungen finden,
welche mit einer erhöhten Atemanstrengung einhergehen, beispielsweise bei
einer amyotrophen Lateralsklerose oder einer chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung finden. |
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DOI: | 10.17192/z2016.0171 |