Untersuchung der Expression des nukleären Onkogens SKI und des Transkriptionsrepressors GFI bei der akuten myeloischen Leukämie

Die Akute myeloische Leukämie (AML) ist eine seltene maligne Erkrankung des Blutsystems mit überwiegend schlechter Prognose. Die Myelopoese wird durch ein komplexes Zusam-men¬spiel aus Transkriptionsfaktoren reguliert. Das Verständnis dieser Regulation kann zum Verständnis der AML-Entstehung beitrag...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Nagy, Alexandra
Beteiligte: Burchert, Andreas (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2015
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Akute myeloische Leukämie (AML) ist eine seltene maligne Erkrankung des Blutsystems mit überwiegend schlechter Prognose. Die Myelopoese wird durch ein komplexes Zusam-men¬spiel aus Transkriptionsfaktoren reguliert. Das Verständnis dieser Regulation kann zum Verständnis der AML-Entstehung beitragen und eröffnet so neue, spezifische Therapie-möglichkeiten. Sloan Kettering Interferring Protein (SKI) und Growth Factor Inhibitory-1 (GFI-1) sind zwei Onkogene, die eine wesentliche Rolle in der Hämatopoese spielen. SKI und GFI-1 interagieren mit gleichen Interaktionspartnern und besitzen die gleichen Zielgene. Da-her sollte in dieser Arbeit eine mögliche Interaktion des Onkogens SKI als Korepressor für GFI-1 untersucht werden. Dafür wurden 73 AML-Patientenproben auf ihre SKI und GFI-1 Expression mittels RT-PCR untersucht und entsprechend ihrer Karyotypen in Risikogruppen eingeteilt. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen ein tendenziell kürzeres Überleben für Patienten mit über-durch¬schnittlicher SKI Expression. Außerdem ergab sich eine signifikant höhere SKI Ex-pression in der Hochrisiko-Gruppe im Vergleich zur Niedrigrisiko-Gruppe. AML-Patienten mit unterdurchschnittlicher GFI-1 Expression wiesen ein tendenziell kürzeres Überleben auf, als Patienten mit überdurchschnittlicher GFI-1 Expression (keine Signifikanz). Für GFI-1 konnte zudem kein Zusammenhang zwischen der Risikogruppeneinteilung und dem Ausmaß der RNA-Expression detektiert werden. Eine Spearman Korrelationsanalyse für die SKI/GFI-1 Expression in AML-Patientenproben wies keine Korrelation auf. Weiter wurde die SKI Ex-pression durch Transfektion von U937- und HL60-Zellen mit siRNA gegen SKI und durch Behandlung von HL60- Zellen mit VPA supprimiert. Mittels RT-PCR und Western Blot wur-den die RNA- und Proteinkonzentrationen von SKI und GFI-1 bestimmt. In U937-Zellen wurde zusätzlich die PU.1 und Interferon Sequence Binding Protein (ICSBP) Expression nach SKI Suppression durch Transfektion mit siRNA gegen SKI analysiert. Schon bei leichter SKI Suppression kam es zu einer GFI-1 Überexpression. Nach Transfektion mit größeren Mengen siRNA war diese jedoch rückläufig. Die PU.1 und ICSBP Expression war im Vergleich zur Kontrolle unverändert. Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen den aktuellen Kenntnisstand der Literatur und zeigen eine mögliche Interaktion des Onkogens SKI mit dem Transkriptionrepressor GFI-1 auf. Als Modell kann ein Feed-Forward-Loop angenommen werden. Demnach inhibiert GFI-1 Zielge-ne (z.B. miRNA21), welche die SKI Expression regulieren. SKI wiederum interagiert als Ko-repressor mit GFI-1 und hat so möglicherweise Einfluss auf seine eigene Expression. Eine genauere Untersuchung dieses Feed-Forward-Loops könnte Bestandteil zukünftiger Experi-mente sein.
DOI:10.17192/z2015.0582