Randspaltbreiten im Dentin - eine neue Methode zur Evaluation der benötigten Leistungsfähigkeit moderner Adhäsive

Ziel dieser Studie war es, die benötigte Leistungsfähigkeit moderner Adhäsive zu bestimmen. Hierzu wurden In-Vitro-Randspaltuntersuchungen von direkten Kompositfüllungen mit zwei unterschiedlichen Kompositarten durchgeführt (ein Nanohybridkomposit und ein SDR-Komposit). Um von den entstehenden Rands...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Harjes, Martje Georgia
Beteiligte: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2015
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ziel dieser Studie war es, die benötigte Leistungsfähigkeit moderner Adhäsive zu bestimmen. Hierzu wurden In-Vitro-Randspaltuntersuchungen von direkten Kompositfüllungen mit zwei unterschiedlichen Kompositarten durchgeführt (ein Nanohybridkomposit und ein SDR-Komposit). Um von den entstehenden Randspalten Rückschlüsse auf die notwendige adhäsive Performance zu ziehen, welche diese Randspalten verhindern könnte, kam die in dieser Studie vorgestellte modifizierten Kavitätenkonditionierung zum Einsatz. Für diese Studie wurden 32 menschliche dritte Molaren verwendet, an denen je mesial und distal standardisierte approximale Klasse-II-Slotpräparationen mit runden bzw. eckigen Kastenböden angelegt wurden. Es erfolgte eine randomisierte Einteilung der 64 Kavitäten in acht Gruppen zu jeweils acht Proben (n = 8). Die modifizierte Konditionierung sah vor, auf den amphiphilen Primer zu verzichten und die Konditionierung auf die Vorbehandlung der Kavitäten mit Phosphorsäuregel und dem lichthärtenden, dünnfließenden Kunststoff Heliobond zu beschränken. Je nach Versuchsgruppe wurden die zwei verschiedenen Komposite (Venus Diamond und SDR) in unterschiedlichen Schichtstärken appliziert und gehärtet. Nach Ausarbeitung und Politur der Füllungen wurden die Originalproben im Rasterelektronenmikroskop in Bezug auf die Randqualität untersucht und vermessen. Die gewonnenen Daten wurden mit dem Programm R statistisch ausgewertet. Erwartungsgemäß wiesen alle Restaurationen aufgrund der modifizierten Konditionierung Randspalten auf. Die Inkrementstärke hatte bei beiden Kompositarten einen signifikanten Einfluss auf die Randqualität (p ≤ 0,05), wobei jeweils signifikant bessere Ergebnisse erzielt wurden, je kleiner die applizierten Schichtstärken waren. Die präparierte Kastenform (rund bzw. eckig) hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Qualität der dentinbegrenzten Füllungsränder (p > 0,05). Es konnte ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden untersuchten Kompositen Venus Diamond und SDR festgestellt werden. Während Venus Diamond in kleinen Inkrementen verarbeitet besonders gut abschneiden konnte, wurden für SDR in sog. Bulk-fill-Schichtstärken von 5 mm die signifikant besseren Resultate erzielt (p ≤ 0,05). Die Ergebnisse dieser Studie konnten zeigen, dass das Bulk-fill-Komposit SDR ohne negativen Einfluss auf die Randqualität von Füllungen verwendet werden kann. Die entstandenen Spalten am Füllungsrand sind das Resultat der nicht-kompensierten Polymerisationsschrumpfung und des Polymerisationsstresses der verwendeten Komposite. Um diese unerwünschte Spaltbildung zu verhindern, ist die Anwendung effektiver Dentinadhäsive essentiell. Die jeweils benötigte Leistungsfähigkeit der Adhäsive ist dabei abhängig von dem verwendeten Komposit sowie von der verarbeiteten Schichtstärke. Um eine sichere Adhäsion einer Restauration an der Zahnhartsubstanz Dentin zu gewährleisten, sollte ein Adhäsiv gefunden werden, welches in klinisch relevanten (Bulk-fill-) Schichtstärken eine ausreichend hohe kompensatorisch wirkende, klebende Kraft mit sich bringt, ohne bei der Verarbeitung geringerer Schichtstärken eines Komposits negativ Einfluss auf das System Zahn – Restauration zu nehmen.
DOI:10.17192/z2015.0429