Identifizierung der REM-Schlaf-Verhaltensstörung mittels REM-Sleep-Behavior-Disorder-Screening-Questionnaire

Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist eine seltene und noch unzureichend erforschte Erkrankung. In der Literatur finden sich zahlreiche Hinweise dafür, dass es sich bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung um einen Risikofaktor oder eine Vorstufe neurologischer Erkrankungen, zumeist Erkrankungen aus dem...

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Main Author: Schymalla, Markus Michael
Contributors: Möller, Jens Carsten (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2015
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist eine seltene und noch unzureichend erforschte Erkrankung. In der Literatur finden sich zahlreiche Hinweise dafür, dass es sich bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung um einen Risikofaktor oder eine Vorstufe neurologischer Erkrankungen, zumeist Erkrankungen aus dem Formenkreis der Alpha-Synucleinopathien, handelt. In diesen Fällen zeigt sich das Vorliegen der REM-Schlaf-Verhaltensstörung bereits Jahre vor Ausbruch der eigentlichen Erkrankungen. Die Diagnose der REM-Schlaf-Verhaltensstörung erfordert nach heutigem Kenntnisstand die Video-Polysomnographie zur Bestätigung der Erkrankung. Diese Methode ist für ein breites Screening ungeeignet, sodass bis dato keine exakten Daten zur Prävalenz der RBD in der Allgemeinbevölkerung existieren. Bisherige Schätzungen liegen bei ca. 0,5-8,9%. Umso mehr wird die Wichtigkeit eines diagnostischen Tools deutlich, mit dessen Hilfe es einfach und kostengünstig gelingt, die REM-Schlaf-Verhaltensstörung frühzeitig zu diagnostizieren. In zwei bisherigen Arbeiten wurde der RBDSQ validiert und als mögliches Instrument hierzu beschrieben. Ziel dieser Arbeit war es aufzuzeigen, inwiefern sich der RBDSQ als Screening-Instrument eignet, die Prävalenz der RBD zu bestimmen. In der Zeit von Oktober 2008 bis Oktober 2010 wurde im stationären und ambulanten Bereich der REM-Sleep-Behavior-Disorder-Screening-Questionnaire verteilt. Teilnahmebedingung war das Vorliegen eines Alters zwischen 50 und 75 Jahren zum Screening-Zeitpunkt und eine schriftliche Teilnahmebestätigung. Die Beantwortung und das Verständnis der Fragen oblag ausschließlich den Probanden selbst. Rund 551 Fragebögen konnten in die Auswertung gelangen. Die mithilfe des RBDSQ errechnete Prävalenzabschätzung der RBD zeigte Werte von 22-28%. Somit liegen diese Werte deutlich über bisher bekannten Prävalenzdaten der RBD. Eine stichprobenartige Überprüfung von fünf pRBD-Fällen erbrachte eine bestätigte RBD-Diagnose, eine mit einer RBD vereinbare Diagnose, ein OSAS, ein PLMD mit V.a RLS und eine Insomnie. Es zeigte sich, dass die Trefferquote des RBDSQ wahrscheinlich durch eingenommene Medikamente, Begleiterkrankungen und weitere Störfaktoren beeinflusst wird.Die vorliegende Arbeit zeigt, dass es mithilfe des REM-Sleep-Behavior-Disorder-Screening-Questionnaires möglich ist, Probanden mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung zu identifizieren, jedoch auch andere Erkrankungen mit erkannt werden. Die Durchführung einer Video-Polysomnographie zur Verifizierung der Ergebnisse des RBDSQ bleibt unverzichtbar.
DOI:10.17192/z2015.0422