Dynamics and Structure of Cellular Aggregation
This work provides new insights into the dynamics and structure of cellular aggregation. Starting from cell motility which is necessary to get the cells into close proximity it presents new tools for visualization, analysis and modeling of aggregation processes. While a lot of work has been done...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2015
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Table of Contents:
Die vorliegende Arbeit behandelt die Dynamik und Struktur der Aggregation von Zellen.
Dabei spannt sie den Bogen von der Beweglichkeit auf der Ebene von Einzelzellen als Vorstufe
von Aggregation zu deren Ergebnis, der Struktur der Zellaggregate.
Im Bereich der Beweglichkeit von Mikroorganismen gibt es viele gut untersuchte Systeme.
Als Beispiele seien hier das Schwimmen des Bakteriums E. coli˜und das Gleiten der
Amöbe D. discoideum genannt. Allerdings gibt es nur wenige Arbeiten zur Beweglichkeit
von Säugerzellen, insbesondere zu deren Reaktion auf externe Einflüsse. Um den Mechanismus
dieser Zellmigration besser zu verstehen, habe ich ein generisches Modell entwickelt, das
ausschließlich auf der mechanischen Wechselwirkung zwischen Zelle und Substrat basiert.
Das Modell macht sich dabei die diskrete Natur des Bewegungszyklus von Säugerzellen zu
Nutze. Die Grundidee ist ein zufälliges Auswerfen von Armen und ein Zusammenziehen, das
von den externen Einflüssen, wie z.B. der Konzentration eines Pheromons abhängt. Dieses
Modell ist in der Lage die meisten experimentellen Beobachtungen zu reproduzieren, dabei
zeigt es insbesondere gute Ergebnisse für das Übertreten von scharfen Stufen in einer heterogenen
Umgebung. Außerdem erklärt es das Festhalten des hinteren Zellpols an der Substratoberfläche: Die Fähigkeit einem Gradienten zu folgen wird dadurch stark verbessert.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der quantitativen Analyse von Aggregaten.
Dafür präsentiere ich neue experimentelle Methoden zur Visualisierung von Zellaggregaten
und eine Zusammenstellung von Werkzeugen zu ihrer Analyse. Diese Ansätze wurden anhand
von zwei Beispielen getestet: der Aggregation von Fibroblasten und der zuckersensitiven
Flokkulation von S. cerevisiae .
Für die zweidimensionale Aggregation der Fibroblasten war es möglich durch Videos auch
die Dynamik des Aggregationsprozesses zu untersuchen. Dabei kristallisierte sich eine Zweiteilung
des Prozesses heraus: Zuerst gibt es eine Phase, während der die Zellen sich strecken
und die nach einiger Zeit in eine Kontraktionsphase übergeht. Außerdem zeigte sich, dass
die Struktur der Aggregate (gemessen an deren fraktaler Dimension) abhängig ist von ihrer
Größe. Dabei gibt es einen Übergang von einem linearen Anstieg der fraktalen Dimension mit
der Aggregatsgröße zu einer konstanten fraktalen Dimension.
Im Fall der Flokkulation von S. cerevisiae gibt läuft die Dynamik dieses drei dreidimensionalen
Prozesses zu schnell ab um sie durch Videoaufnahmen zu bestimmen. Jedoch war
es möglich durch konfokale Laser-Scan-Mikroskopie dreidimensionale Bilder der fixierten
Flocken zu produzieren und ihre Struktur zu untersuchen. Die wichtigsten Ergebnisse hier
sind die fraktale, selbstähnliche Struktur der Flocken und die starke Benachteiligung von
Nicht Produzenten gegenüber von Produzenten des für die Flokkulation nötigen Bindeproteins
Flo5. Dadurch werden diese sogenannten “Cheater” stark benachteiligt und ihr Wachstumsvorteil
durch einen Nachteil bei der Positionierung in der Flocke abgemildert oder sogar
kompensiert. Dieses Ergebnis legt nahe, dass auch wenn flo5 nicht die wörtliche Definition
eines “Green Beard” Gens erfüllt, doch eine ähnliche Bevorzugung von Trägern des gleichen
Gens (bzw. von Produzenten des Bindeproteins) vorliegt.