Dichtigkeit unterschiedlicher Verschlussarten endodontischer Zugangskavitäten
Der Erfolg von Wurzelkanalbehandlungen hängt neben der qualitativ guten Wurzelkanalfüllung maßgeblich von einem langfristig dichten koronaren Verschluss ab. Ziel dieser Arbeit war es, verschiede Techniken der adhäsiven Befestigung von Komposit Aufbaufüllungen auf eine frisch gelegte Wurzelkanalf...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2014
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Der Erfolg von Wurzelkanalbehandlungen hängt neben der qualitativ guten
Wurzelkanalfüllung maßgeblich von einem langfristig dichten koronaren
Verschluss ab. Ziel dieser Arbeit war es, verschiede Techniken der adhäsiven
Befestigung von Komposit Aufbaufüllungen auf eine frisch gelegte
Wurzelkanalfüllung miteinander zu vergleichen. 2 Material und Methoden 50
dreiwurzelige extrahierte Molaren wurden bis zur Schmelz-Zementgrenze
dekapitiert und wurzelkanalbehandelt. Die Wurzelkanäle wurden bis ISO 50
aufbereitet und mit der Einstifttechnik mit Guttapercha und AhPlus als Sealer
gefüllt. Anschließend wurden die Zähne in fünf Gruppen mit je zehn Zähnen
aufgeteilt und verschiedene Aufbaufüllungen auf die Wurzelfüllungen
aufgebracht. Die negative Kontrollgruppe wurde mit Glasionomerzement gefüllt.
Die übrigen 4 Gruppen erhielten eine Aufbaufüllung mit Tetric Ceram. Bei zwei
Gruppen wurden jeweils die Kanaleingänge mit Harvard Cement abgedeckt, es
folgte das Dentinbonding mit Syntac Classic, bei Gruppe 5 mit Total Etching
und bei Gruppe 2 mit Anwendung nach Herstellerangaben ohne Total Etching. Bei
den Gruppen 3 und 4 wurde vor Aufbringen der Aufbaufüllung das Pulpencavum mit
Tetric Flow gefüllt, das Dentinbonding erfolgte mit Syntac Classic, bei Gruppe
4 mit Total Etching, bei Gruppe 3 ohne Total Etching. Es folgte eine
thermische Belastung im Thermocycler (1150 Zyklen, 5-55 °C) und eine Anfärbung
mit Fuchsin. Die Proben wurden dann mit einer Diamantsäge halbiert und unter
dem Lichtmikroskop die Farbstoffpenetration ausgewertet. 3 Ergebnisse Die
besten Ergebnisse erbrachte Gruppe 5, also der Verschluss der Kanaleingänge
mit Harvard Cement und anschließendem Total Etching. Signifikant war der
Unterschied allerdings nur gegenüber den Gruppen 1 und 3 (p < 0,001) sowie
Gruppe 2 (p = 0,007). Zur Gruppe 4, also Total Etching und nachfolgendes
Füllen des Pulpencavums mit Tetric Flow, waren die Ergebnisse nicht
signifikant besser (p = 0,294). Gleiches gilt für den Vergleich der Gruppen 2
und 3 ohne Total Etching. Die Abdeckung der Kanaleingänge mit Harvard Cement
in Gruppe 2 erbrachte einen dichteren Verschluss, der Unterschied war aber
auch hier nicht signifikant (p = 0,113). 4 Schlussfolgerungen Die Ergebnisse
zeigen, dass deutliche Unterschiede in der Dichtigkeit der Aufbaufüllungen je
nach Art der adhäsiven Befestigung vorliegen. Unter Verwendung von Syntac
Classic und Tetric Ceram lässt sich durch Anwendung von Total Etching ein
signifikant besserer Materialverbund erzielen. Ein Abdecken der Kanaleingänge
mit Harvard Cement zur Vermeidung von Austritt von Sealer erscheint sinnvoll.
Alle Gruppen zeigten nach 1150 Zyklen Thermocycling Undichtigkeiten, was
zeigt, dass bei ausgedehnten Defekten ein rein adhäsiver Verschluss nicht
ausreichend ist und eine zeitnahe stabilisierende Restauration anzustreben
ist. |
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Physical Description: | 60 Pages |
DOI: | 10.17192/z2015.0086 |