Parallelisierte und individualisierte funktionelle Charakterisierung von ausgewählten Kandidatengenen im Pankreaskarzinom.

Das duktale Pankreasadenokarzinom gehört mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von <3% und mittlerer Überlebenszeit von ca. 6 Monaten nach Diagnosestellung zu den tödlichsten Tumor-erkrankungen weltweit. Die Vielfalt an Risikofaktoren sowie genetische Heterogenität der Pankreasneoplasien als auch die...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Honstein, Tatjana
Beteiligte: Buchholz, Malte (PD Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2014
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das duktale Pankreasadenokarzinom gehört mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von <3% und mittlerer Überlebenszeit von ca. 6 Monaten nach Diagnosestellung zu den tödlichsten Tumor-erkrankungen weltweit. Die Vielfalt an Risikofaktoren sowie genetische Heterogenität der Pankreasneoplasien als auch die schlechten Prognosen, die ebenfalls mangelnden Therapieansätze und die hohen Mortalitätsraten zeigen auf, dass die grundlegenden Mechanismen dieser Erkrankung noch nicht ausreichend aufgeklärt sind. Beruhend auf früheren Forschungsarbeiten unserer Arbeitsgruppe konnte ein Kollektiv von 79 Kandidatengenen mit einem spezifischen Expressionsmuster im Pankreastumorgewebe identifiziert werden. Um den Zeit- und Kostenaufwand für die Einzelgenanalyse der 79 Kandidaten zu minimieren, wurde die Methode der reversen Transfektion als eine adäquate Option ausgewählt. Die reverse transfection microarrays erlaubten die parallele Untersuchung einer großen Anzahl an Genen, mit der Möglichkeit zur Klärung der physiologischen Genfunktion und weiteren Eigenschaften der Genprodukte. Zusammenfassend ergab sich nach der Validierung eine Auswahl von 11 aus anfänglich 79 Kandidaten zur Einzelgencharakterisierung. Ein selektiertes Kandidatengen des reverse transfection screening ist die im Pankreaskarzinom überexpremierte G-Protein-gekoppelte Kinase-2 (GRK2, a.k.a. ADRBK1). Unsere tiefergehende Einzelgenanalysen zeigten einen proliferativen und zellzyklusmodulierenden Phänotyp dieses Kandidatengens. Ein zweiter systematischer Ansatz zur Identifikation neuer Kandidatengene umfasste das gesamte humane Kinom. Eine der Ambion® Silencer® Select kinom-wide siRNS Bibliothek wurde verwendet, um in vollautomatisiertem Format sowohl in der transformierten Panc1-Zelllinie als auch in nicht-transformierten Hek293-Zellen die Kinasen einzeln herunter zu regulieren und anschließend einen Apoptoseassay durchzuführen. Diese kinomweite Untersuchung identifizierte TTK als eine in transformierten Zellen repressionsabhängig apoptoseinduzierende Kinase. Die anfängliche Überprüfung der Expression in humanem Gewebe bestätigte eine signifikante pankreastumorspezifische Dysregulation der TTK-Expression. Unsere Resultate der Viabilitätsprüfung, die eine signifikante Reduktion lebender Zellen in Abhängigkeit der TTK-Expression in Tumorzelllinien belegen und sowohl via Immunoblotnachweise als auch mittels durchflusszytometrischen Analysen eine Apoptoseinduktion belegen, verdeutlichen eine pro-tumorigene Funktion von TTK. Darüber hinaus konnte ebenfalls ein Einfluss auf die genomische Stabilität in Tumorzellen sowie eine signifikante Reduktion des substratunabhängigen Wachstums von Tumorzellen in Abwesenheit der TTK-Expression nachgewiesen werden.
DOI:10.17192/z2014.0753