Evaluation und Risikostratifizierung der Patienten mit Synkope in der Notaufnahme

Die Evaluierung von Synkopen Patienten in der Notaufnahme ist durch das breite Spekt-rum der Differentialdiagnosen von benignen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen eine Her-ausforderung. Wir untersuchten die diagnostische Genauigkeit von zwei Risikostratifizie-rungsmethoden (San Francisco Syncope R...

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Main Author: Langada, Victoria
Contributors: Bösner, Stefan (PD Dr. med.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2013
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Die Evaluierung von Synkopen Patienten in der Notaufnahme ist durch das breite Spekt-rum der Differentialdiagnosen von benignen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen eine Her-ausforderung. Wir untersuchten die diagnostische Genauigkeit von zwei Risikostratifizie-rungsmethoden (San Francisco Syncope Rule, Boston-Kriterien) in einer deutschen Notauf-nahme. Studiendesign, Methoden: Dies ist eine monozentrische, retrospektive Studie von Patienten mit Synkope oder Beinahe-Synkope, die sich in der Notaufnahme des Klinikum Nürnberg vorstellten. Als primäre Endpunkte wurden definiert: Tod, lebensbedrohliche Er-eignisse und Zustände, inklusive Notwendigkeit einer akuten Intervention innerhalb von 7 Tagen nach notfallmäßiger Vorstellung wegen einer Synkope. Ergebnisse: 440 Patienten, die sich mit Synkope präsentiert haben, konnten vollstän-dig evaluiert werden. 79,3% der Patienten wurden hospitalisiert und 84 Patienten (19,01%) hatten einen primären Endpunkt nach 7 Tagen. Kardiale Ischämien und Arrhythmien (39,3%), signifikante Blutungen oder transfusionspflichtige Anämie (16,7%) und schwere Infektionen (20,2%) waren die Hauptursachen für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse. Durch die Anwendung der San Francisco Syncope Rule oder Boston-Kriterien für die Vor-hersage ob die Patienten einen primären Endpunkt entwickeln, wurden 57 von 84 Patienten (Sensitivität: 67,9%; Spezifität: 71,0%; negativer prädiktiver Wert: 90,0%) oder 74 von 84 Patienten identifiziert (Sensitivität: 88,1%, Spezifität: 46,6%; negativer prädiktiver Wert: 94,3%). Die Empfindlichkeit dieser Risikostratifizierungsmethoden steigt mit dem Alter, Anzahl und Schweregrad der Begleiterkrankungen, während die Spezifität von diesen Me-thoden dabei umgekehrt abnimmt. Schlussfolgerung: Patienten mit Synkopen, die sich in einer deutschen Notaufnahme präsentieren, entwickeln kurzfristig (innerhalb von 7 Tagen) einen hohen Anteil an lebens-bedrohlichen Zuständen. Klinische Entscheidungshilfen für die Synkopenevaluation, die in den USA sich als vielversprechend zeigten, haben in unserem Patientenkollektiv eine inakzeptabel geringe Empfindlichkeit und können nicht unverändert übernommen werden.
Physical Description:71 Pages
DOI:10.17192/z2014.0130