Der Einfluss von prä- und intraoperativer Musikdarbietung auf die postoperative Befindlichkeit

Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob man mittels prä- oder intraoperativer Musikdarbietung bei Patienten das Wohlbefinden und die Schlafqualität postoperativ verbessern sowie das Schmerzempfinden und die damit verbundenen Schmerzen verringern kann. Durch dieses relativ kostengünstig...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Mernberger, Nicole
Beteiligte: Eberhart, Leopold (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2013
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob man mittels prä- oder intraoperativer Musikdarbietung bei Patienten das Wohlbefinden und die Schlafqualität postoperativ verbessern sowie das Schmerzempfinden und die damit verbundenen Schmerzen verringern kann. Durch dieses relativ kostengünstige Tool könnte auf einfache Art das postoperative Wohlbefinden gesteigert und Schmerzmittel eingespart werden. Zahlreiche Studien zu diesem Thema zeigten verschiedene Ergebnisse: manche wiesen signifikant positive Ergebnisse nach, andere konnten keine Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe nachweisen und wiederum andere zeigten einen scheinbar negativen Effekt von Musik auf die postoperativen Beschwerden. In dieser Studie wurden 80 Patientinnen zwischen 18 und 75 Jahren mit einer ASA Klassifikation nicht größer als ASA III untersucht, die sich einer Brustoperation oder einer gynäkologischen Laparoskopie unterziehen mussten. Präoperativ wurde das Schlafverhalten der letzten vier Wochen untersucht (PSQI), außerdem das Vorliegen und der Schweregrad einer Depression (BDI). Anschließend wurden die Patientinnen randomisiert und je nach Gruppe wurde prä- oder intraoperativ Musik dargeboten oder keine Musik in der Kontrollgruppe. Anhand eines weiteren Schlaffragebogens (SF-A) und der visuellen Analogskala wurde postoperativ untersucht, wie sich die Musikdarbietung auf Schlafverhalten, Wohlbefinden und Schmerzempfinden auswirkt. Prä- oder intraoperative Musikdarbietung scheint, wenn überhaupt, nur einen sehr schwach ausgeprägten Effekt auf oben genannte Parameter zu haben. Jedoch konnte aufgrund der jeweiligen Gruppengröße und der damit verbundenen Aufteilung von schlechten Schläfern und Patientinnen mit mittelstarken Depressionen, statistisch gesehen keine signifikanten Unterschiede in der Mehrheit der Fälle gefunden werden. Patientinnen mit Depressionen und schlechtem Schlaf fanden sich häufig in der Kontrollgruppe wieder. Eine signifikante Aussage konnte allerdings zum Wohlbefinden und zur psychischen Ausgeglichenheit am Abend gemacht werden. Hier zeigte sich, dass die Kontrollgruppe schlechtere Ergebnisse aufweist als die Gruppen mit prä- oder intraoperativer Musikdarbietung. Folgerungen für die klinische Praxis: Bei geplanten Operationen sollten die Patienten dazu ermuntert werden beruhigende Musik entsprechend des eigenen Geschmacks mit in die Klinik zu bringen. Zumindest am Vorabend der Operation könnte damit eine bessere Entspannung erzielt werden. Eine Mitnahme des eigenen Abspielgerätes in den OP kann derzeit nicht empfohlen werden, da bei potentiellen haftungsrechtlichen Problemen (Verlust/ Beschädigung) kein nachweisbarer Nutzen für die postoperative Phase nachgewiesen werden konnte.
DOI:10.17192/z2013.0741