Einfluss der Adhäsivtechnik auf die marginale Adaptation siloranbasierter Komposite

Adhäsive Zahnheilkunde und der Gebrauch zahnfarbener Kompositmaterialien haben sich nun schon seit mehreren Jahrzehnten als fester Bestandteil der zahnärztlichen Tätigkeit etabliert. Seit einigen Jahren werden diese Materialien nun auch erfolgreich für Restaurationen der Prämolaren- und Molarenregio...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Buff, Kathrin
Beteiligte: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2013
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Adhäsive Zahnheilkunde und der Gebrauch zahnfarbener Kompositmaterialien haben sich nun schon seit mehreren Jahrzehnten als fester Bestandteil der zahnärztlichen Tätigkeit etabliert. Seit einigen Jahren werden diese Materialien nun auch erfolgreich für Restaurationen der Prämolaren- und Molarenregion eingesetzt. Da jedoch nach wie vor die Verlustraten insbesondere im Seitenzahngebiet erhöht sind und Sekundärkaries eine häufige, klinische Begleiterscheinung darstellt, bleiben ein langlebiger, suffizienter Randschluss sowie eine dauerhafte marginale Integrität der Adhäsivschicht ein immer noch zu forderndes Ziel bzw. zu verwirklichender Anspruch an heutige Kompositrestaurationen. Daher ist es eines der Ziele dieser Arbeit, die Leistungsfähigkeit und Effizienz siloranbasierter Füllungswerkstoffe zu evaluieren und sie methacrylatbasierten Systemen gegenüberzustellen. Zudem wurden vergleichende Untersuchungen zwischen Mehrflaschenadhäsiven unter Anwendung der Etch-and-rinse-Technik und selbstätzenden Einflaschensystemen angestellt, um auch hier Empfehlungen für den klinischen Einsatz geben zu können. Die vorliegende in vitro Studie schließt 64 humane, karies- und füllungsfreie Molaren, die mit standardisiert angelegten Klasse-II-Kavitäten okklusal-distal versehen wurden, in den Versuchsaufbau ein. Diese wurden in acht Versuchsgruppen zu je acht Zähnen eingeteilt. Nach der Applikation verschiedener Einschritt-Self-Etch-, Zweischritt-Self-Etch-, Dreischritt-Etch-and-rinse- sowie Vierschritt-Etch-and-rinse-Adhäsivsysteme, erfolgte das Legen der plastischen Füllungen unter Verwendung methacrylat- sowie siloranbasierter Komposite. Im Anschluss an die Ausarbeitung und Hochglanzpolitur der Restaurationen wurden die Zähne mittels eines hochzeichnenden, additionsvernetzenden Silikons abgeformt und Polyurethanreplikas hergestellt. Daraufhin fand während 10000 Zyklen die thermische Wechselbelastung (+5 °C / +55 °C) im Thermocycler statt. Nun wurden erneut Abformungen vorgenommen und Polyurethanreplikas angefertigt, um mit Hilfe des Rasterelektronenmikroskopes und geeigneter Software eine vergleichende Aussage hinsichtlich des Randschlusses und der marginalen Randqualität vor und nach eines künstlichen Alterungsprozesses treffen zu können. Im Zuge der während dieser Untersuchung gewonnenen Ergebnisse, kann konstatiert werden, dass Etch-and-rinse-Adhäsive auch heute noch selbstätzenden One-bottle-Adhäsiven im Hinblick auf Schmelz- und Dentinhaftung überlegen sind. Auch mit neueren, weiterentwickelten Produkten bleibt das Bonding am Dentin die Schwachstelle der Adhäsivtechnik. Nach erfolgtem Thermocycling war die Randqualität in beiden Zahnhartsubstanzen signifikant schlechter (p<0.05). Zweischritt-Self-Etch-Produkte erreichen jedoch durchaus Randqualitäten und Dentinhaftwerte, die äquivalent zu jenen der Drei- bzw. Vierschritt-Etch-and-rinse-Systeme sind. Im Hinblick auf siloranbasierte Systeme bleibt festzuhalten, dass derartige Komposite nur in Kombination mit dem für sie entwickelten Adhäsivsystem verarbeitet werden sollten. Vorheriges Ätzen mittels 37%iger Phosphorsäure führte hierbei zu einer besseren Schmelz-, jedoch nachteiligeren Dentinhaftung. Siloranbasierte Kunststoffe zeigen gute und akzeptable mechanische wie physikalische Eigenschaften sowie ein sehr gutes ästhetisches Verhalten, was sie insgesamt sicherlich als eine Alternative zu konventionellen, methacrylatbasierten Systemen erscheinen lässt. Sie implementieren jedoch keine Änderung bisher bekannter klinischer Kautelen der Adhäsivtechnik. Selbst die als „optimal“ angesehene Volumenkontraktion von 0,9 % ist kein Garant für einen allzeit dichten Randschluss und das Ausbleiben einer Sekundärkaries. Vielmehr liegt es in den Händen des Behandlers, die Techniksensitivität und Anforderungen eines jeglichen Adhäsiv- und Kompositsystems, welches er anwendet, zu kennen, zu beachten und sein klinisches Handeln daran auszurichten.
DOI:10.17192/z2013.0674