Vergleich der perioperativen Lebensqualität nach vaginaler Entbindung unter Epiduralanästhesie und abdominaloperativer Entbindung unter Spinalanästhesiein der Geburtshilfe anhand des PPP33-Fragebogens
Die Zahl der Entbindungen per Kaiserschnitt hat besonders in den USA, aber auch in Asien, Afrika und Europa in den letzen Jahren stetig zugenommen und liegt bei etwa 30% in Westeuropa und den USA. Das Phänomen hat eine Debatte über das Recht der Frauen, eine Sectio caesarea zu fordern ausgelöst....
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2013
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Die Zahl der Entbindungen per Kaiserschnitt hat besonders in den USA, aber
auch in Asien, Afrika und Europa in den letzen Jahren stetig zugenommen und
liegt bei etwa 30% in Westeuropa und den USA. Das Phänomen hat eine
Debatte über das Recht der Frauen, eine Sectio caesarea zu fordern ausgelöst.
Die vorliegende Studie betrachtet anhand des anästhesiologischen PPP33-
Fragebogens die Patientenzufriedenheit und Lebensqualität geburtshilflicher
Patientinnen am John Sealy Hospital der University of Texas Medical Branch in
Galveston, Texas. Die Befragung erfolgte innerhalb eines zweimonatigen
Zeitraums an insgesamt 642 Patientinnen nach Entbindung. Verglichen wurden
die Ergebnisse von 358 Patientinnen nach Sectio caesarea unter
Spinalanästhesie und 284 Patientinnen nach vaginaler Entbindung mit
Epiduralanästhesie. Die Erfassung der Lebensqualität erfolgte anhand eines
standardisierten Fragebogens mit 4-stufiger Likert-Skala, der 33 Fragen zu den
Bereichen Information, Angst, Schmerzen, Autonomie, körperliche
Beschwerden, Ruhe, Kommunikation und Unterkunft, sowie 5 Zusatzfragen zur
rückenmarksnahen Regionalanästhesie umfasste.
Frauen nach Sectio erzielten insgesamt schlechtere Ergebnisse in der
Bewertung der periinterventionellen Lebensqualität, als Frauen nach vaginaler
Entbindung. Der Unterschied zeigte sich insbesondere in den Bereichen Angst,
Autonomie und körperliche Beschwerden. Patientinnen aus der Gruppe „Sectio“
litten häufiger an Unruhe und stärkerer präinterventioneller Angst. Auch im
Hinblick auf den Wiedergewinn der Selbstständigkeit und Mobilität zeigte sich
ein deutlicher Unterschied zu Gunsten des vaginalen Entbindungsmodus. Bei
der Schmerzbewertung konnte kein signifikanter Unterschied erhoben werden.
In Bezug auf körperliche Beschwerden klagten Frauen nach Sectio caesarea
häufiger über Miktions- und Verdauungsstörungen, Erbrechen oder Übelkeit im
Anschluss an die Intervention.
Der Summenscore des PPP33-Fragebogens lag mit 87% nach vaginaler
Entbindung höher als mit 84% nach Entbindung durch Kaiserschnitt. Die
perioperative Lebensqualität nach rückenmarksnaher Anästhesie war
erwartungsgemäß nach vaginalen Entbindungen besser, als nach Sectio
caesarea. Die daraus ersichtliche Einschränkung der Lebensqualität sollte bei
Frauen mit dem Gedanken an einen Wunschkaiserschnitt eine Rolle spielen. |
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DOI: | 10.17192/z2013.0645 |