Smallholder farmers market integration through Producer Organizations - An analysis of the Producer Company model in the context of India’s emerging modern food retail sector

Indiens Agro-Food Netzwerk hat sich seit der im Jahr 1991 offiziell einsetzenden Liberalisierungspolitik nur sehr langsam verändert. Erst die jüngsten Maßnahmen der Deregulierung und Liberalisierung − im Einzelhandelssektor und anderen bedeutenden Bereichen des Handels mit und der Verarbeitung von N...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Trebbin, Anika
Beteiligte: Hassler, Markus (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2012
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Indiens Agro-Food Netzwerk hat sich seit der im Jahr 1991 offiziell einsetzenden Liberalisierungspolitik nur sehr langsam verändert. Erst die jüngsten Maßnahmen der Deregulierung und Liberalisierung − im Einzelhandelssektor und anderen bedeutenden Bereichen des Handels mit und der Verarbeitung von Nahrungsmitteln − haben diese Transformationen verstärkt. Ein bedeutender Teil der Veränderungen in Indiens Agro-Food Netzwerk spielt sich im Lebensmitteleinzelhandel ab. Seit etwa zehn Jahren hat der moderne Lebensmitteleinzelhandel im indischen Markt zunehmend Fuß gefasst und weitet seinen Anteil am Lebensmittelhandel stetig aus. Die vorliegende Arbeit setzt sich damit auseinander, was diese zunehmende Etablierung des modernen Lebensmitteleinzelhandels für die Bauern des Landes bedeutet und wie diese von den Transformationen profitieren können, indem sie in die Zulieferketten der im indischen Markt agierenden Einzelhandelsunternehmen integriert werden. Der Fokus bei der Betrachtung, wie eine solche Marktintegration von Kleinbauern gelingen kann, liegt auf sogenannten Producer Companies – einer Hybridform zwischen einer traditionellen Genossenschaft und einem privaten Unternehmen. Die Dissertation untersucht den aktuellen Status des Modells der Producer Companies und analysiert seinen bisherigen Erfolg. Die Analyse wird theoretisch eingebettet in die Debatte zu Collective Action. Die konkrete Analyse der Position von Producer Companies als ökonomische Akteure in neu entstehenden Handelsbeziehungen mit Unternehmen des modernen Lebensmitteleinzelhandels wird mit dem Ansatz der Global Value Chains durchgeführt. Producer Companies werden im Rahmen dieser Analyse als potentielle Zulieferer von Unternehmen des modernen Lebensmitteleinzelhandels in Indien konzeptionalisiert. Die Arbeit liegt als kumulative Dissertation vor und umfasst insgesamt drei Artikel. Der erste Artikel zeigt anhand eines Fallbeispiels, dass Producer Companies Kleinbauern und benachteiligten ländlichen Gemeinschaften helfen können, sich in einem neuen und anspruchsvolleren Marktumfeld zu positionieren und in Handelsbeziehungen zu großen Einzelhandelsunternehmen zu treten, indem sie wertsteigernde Prozesse durchführen und Skalenerträge bei der Vermarktung ihrer Produkte erwirtschaften. Das in diesem Artikel analysierte Fallbeispiel macht deutlich, dass Producer Companies darüber hinaus weitere positive Effekte auf ihre Mitglieder haben, indem diesen etwa der Zugang zu Krediten und vielfältigen Beratungsangeboten im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion, aber auch der Gesundheit und Bildung ermöglicht wird. Es ist diese Gesamtheit an Funktionen, die zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen der beteiligten Familien beiträgt. Der zweite Artikel hebt anhand des indischen Baumwollsektors und einer Fallstudie aus dem südindischen Staat Karnataka bedeutende Schwierigkeiten hervor, die etliche Producer Companies derzeit haben und die einen breiteren Erfolg des Modells noch verhindern. Dieser Artikel zeigt auch, dass Producer Companies ein Instrument sein können, mit dem Kleinbauern ihre Abhängigkeit von Unternehmen der landwirtschaftlichen Inputindustrie verringern, ihre Markt-und Verhandlungsposition verbessern und die vom neoliberalen Rückzug des Staates hinterlassene Lücke der landwirtschaftlichen Beratungsdienstleistungen schließen können. Der dritte Artikel ist ein zusammenführender und konkludierender Artikel. Die Hauptaussage des Artikels ist, dass die Integration von Bauernorganisationen wie Producer Companies in die Zulieferbeziehungen des modernen Einzelhandels in Indien für beide Seiten durch die Minimierung von Transaktions- , Koordinationskosten und Risiken Vorteile hat, die relativ geringe Nachfrage seitens der abnehmenden Unternehmen jedoch derzeit der Hauptfaktor ist, der die Ausweitung einer solchen Kooperation blockiert. Um mehr Producer Companies zu professionellen und wirtschaftlich stabilen Unternehmen zu entwickeln, ist nicht zuletzt die Unterstützung von staatlicher Seite vonnöten. Producer Companies könnten sich in Zukunft zu Business Hubs in ländlichen Räumen entwickeln, von denen Unternehmen des modernen Lebensmitteleinzelhandels qualitativ hochwertige Nahrungsmittel einkaufen, und über die Bauern hochwertige Produktionsmittel von der landwirtschaftlichen Inputindustrie beziehen können.
DOI:10.17192/z2012.1112