Schwere Verletzungen als Folge von Suizidversuchen. Eine Studie Anhand der Daten des Traumaregisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie

Unfallpatienten nach einem versuchten Suizid bilden mit 5% aller von uns untersuchten Patienten eine wichtige Patientengruppe mit einer großen klinischen und sozioökonomischen Relevanz. Die höchste Anzahl an Patienten, die einen Suizidversuch unternommen haben, konnte unter männlichen Patienten in d...

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Main Author: Kiriazidis, Ilias
Contributors: Ruchholtz, Steffen (Prof. Dr) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2012
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Unfallpatienten nach einem versuchten Suizid bilden mit 5% aller von uns untersuchten Patienten eine wichtige Patientengruppe mit einer großen klinischen und sozioökonomischen Relevanz. Die höchste Anzahl an Patienten, die einen Suizidversuch unternommen haben, konnte unter männlichen Patienten in der Altersgruppe der 20-29 jährigen und unter weiblichen Patienten in der Altersgruppe der 40-49 jährigen gefunden werden. Die Kenntnis der unterschiedlichen Verletzungsmuster, die von unterschiedlichen Unfallmechanismen hervorgerufen werden, ist sehr wichtig für die präklinische und anschließende klinische Behandlung von Unfallpatienten. Wir konnten zeigen, dass obwohl die Patienten der Suizidgruppe jünger als die der Unfallgruppe waren, diese schwerere Verletzungen im Abdominal und Thoraxbereich aufweisen und dadurch eine im Vergleich zu der Unfallgruppe höhere Mortalität aufweisen. Dieser Tatsache sollte während der Behandlung solcher Patienten Rechnung getragen werden. Schwerverletzte Patienten nach einen Suizidversuch verursachen deutlich höhere finanzielle Kosten während Ihrer Behandlung als andere Unfallopfer. Dies korreliert mit der nachgewiesenen höheren Schwere der erlittenen Verletzungen. Obwohl die Mortalitätsrate der Unfallpatienten nach einen Suizidversuch deutlich höher als diejenige der Unfallpatienten nach einen akzidentellen Sturz ist, konnten wir nachweisen, dass diese Tatsache alleine mit der höhergradigen Verletzungsschwere zusammenhängt. Die anhand des RISC- Score errechnete Mortalitätswahrscheinlichkeit korrelierte mit der beobachteten Mortalität. Aufgrund dieser Beobachtung kann die These verworfen werden, dass diese Patientengruppe ein höheres Risiko aufgrund ihrer psychologischen Situation aufweist.
DOI:10.17192/z2012.1025