Einfluss des Alters auf die Therapieentscheidung bei Gynäko-onkologischen Patienten

Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine retrospektive, descriptive Arbeit, durchgeführt am Universitätsklinikum Marburg in der Abteilung Gynäkologie und Onkologie. Ziel der Untersuchung ist es zu prüfen, ob das Alter einer Patientin mit gynäkologischen Malignom Einfluss auf die Entscheidung für...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schulte, Alina
Beteiligte: Wagner, Uwe (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2012
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine retrospektive, descriptive Arbeit, durchgeführt am Universitätsklinikum Marburg in der Abteilung Gynäkologie und Onkologie. Ziel der Untersuchung ist es zu prüfen, ob das Alter einer Patientin mit gynäkologischen Malignom Einfluss auf die Entscheidung für eine Leitlinien entsprechende Therapie hat. Für die Untersuchung wurden 259 Patientenakten gesichtet. Die Akten stammten aus dem Zeitraum vom September 2003 bis einschließlich Juni 2007. Die Patientinnen wurden auf Grund eines gynäkologischen Malignoms am Universitätskrankenhaus Marburg behandelt. Dabei litten 124 an Endometriumkarzinom, 63 an Zervixkarzinom, 37 an Vulvakarzinom und 35 der Patientinnen an Ovarialkarzinom. Bei der Untersuchung wurden Tumorstadium, Therapie und Komorbiditäten dokumentiert. Die Dokumentation und Auswertung erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS 15.0 für Windows und Excel. Zwei Hypothesen konnten erarbeitet werden: Hypothese 1: Im Alter steigt die Anzahl der Komorbiditäten (Nebendiagnosen) und der Allgemeinzustand verschlechtert sich. Hypothese 2: Patientinnen wurden auf Grund ihres Alters nicht leitliniengertreu behandelt. Die Auswertung ergab eine Bestätigung der Hypothese 1. Im Alter steigt die Anzahl der Nebendiagnosen und der Allgemeinzustand verschlechtert sich. Hypothese 2 lässt sich nur zum Teil bestätigen. Das Alter spielt eine Rolle bei der Therapieentscheidung, jedoch ist es kein alleiniger Grund für eine nicht leitliniengerechte Therapie. Vielmehr sind die mit dem Alter auftretenden Begleiterscheinungen (Nebendiagnosen, reduzierter Allgemeinzustand) mit verantwortlich für die Therapieentscheidung. Insgesamt wurden 32 Patientinnen (12,4%) nicht Leitliniengerecht behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 69,7 Jahre. Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstützen internationale Publikationen, in denen beschrieben wird, dass bei älteren und alten Krebspatientinnen bei der Therapieentscheidung altersentsprechende Kriterien herangezogen werden sollten. Solche Kriterien und der daraus folgende Einfluss der Therapieentscheidung auf den weiteren Lebens- und Erkrankungsverlauf bleiben in prospektiven Studien zu evaluieren.
DOI:10.17192/z2012.0963