Structural characterization of the siderophore rhodochelin from Rhodococcus jostii RHA1 and elucidation of its biosynthetic machinery
Rhodococci represent an important genus of industrial interest, both because of their role in bioremediation and biocatalysis, as well as for their potential as producers of natural products. In this context, the genome sequencing of the biphenyl-degrading soil bacterium Rhodococcus jostii RHA1 r...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2012
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Bei den Rhodococci handelt es sich um ein bakterielles Genus von industrieller
Relevanz, welches bei der biologischen Dekontaminierung und Biokatalyse zum
Einsatz kommt und dessen Mitglieder großes Potential als Produzenten neuer
Naturstoffe zeigen. In diesem Zusammenhang stellt die Genomsequenzierung des
Biphenyl-abbauenden Bodenbakteriums Rhodococcus jostii RHA1 den ersten Versuch
dar das biosynthetische Potential des Genus Rhodococcus auszuloten, da das
Vorliegen der kompletten Genomsequenz die systematische Erforschung der
Naturstoffproduktion erlaubt. Das Genom von R. jostii RHA1 enthält 23
Sekundärmetabolit-Gencluster, darunter zwei putative Siderophor-
Biosynthesecluster, wobei alle als „orphan“ zu bezeichnen sind, da ihnen kein
konkretes Produkt zugeordnet werden kann. In der vorliegenden Arbeit soll die
Isolierung, strukturelle Charakterisierung und genetische sowie biochemische
Analyse des biosynthetischen Ursprungs von Rhodochelin, dem ersten aus R. jostii
RHA1 isolierten „mixed-type“ Catechol-Hydroxamat Siderophore, welches das
erste charakterisierte NRPS-abhängige Naturprodukt dieses Stamms darstellt,
behandelt werden. Zur Strukturaufklärung von Rhodochelin wurden sowohl MSnals
auch NMR-Studien durchgeführt, welche ergaben, dass es sich um ein
Tetrapeptid handelt, das eine ungewöhnliche Esterbindung zwischen einem L-δ-NFormyl-
δ-N-hydroxy-Ornithinrest (L-fhOrn) und einer Threoninseitenkette enthält.
Eine bioinformatische Analyse des R. jostii RHA1 Genoms zeigte, dass die für die
Biosynthese verantwortlichen Gene in drei unterschiedlichen, voneinander weit
entfernten NRPS-Genclustern lokalisiert sind. Durch Einzelgendeletionen in den
jeweiligen Clustern, durch welche die Rhodochelinproduktion komplett
aufgehoben wurde, konnte eindeutig gezeigt werden, dass die für die Rhodochelin-
Biosynthese verantwortlichen Gencluster in drei unterschiedlichen Loci auf dem R.
jostii RHA1 Chromosom vorliegen. Durch die biochemische Charakterisierung der
Monooxygenase Rmo und der Formyltransferase Rft konnte ein Biosyntheseweg für
die nicht-proteinogene Aminosäure L-fhOrn etabliert werden, welche anschließend
durch die NRPS-Maschinerie in das Peptidgerüst eingebaut wird. Mit Hilfe der
durch die strukturelle und funktionelle Charakterisierung von Rhodochelin, sowie
der genetischen und biochemischen Analysen der verantwortlichen Biosynthese-
Gencluster gewonnen Einsichten, konnte eine Biosyntheseroute für das Siderophor
Rhodochelin postuliert werden. Die aus der vorliegenden Arbeit gewonnenen
Erkenntnisse bezüglich des effizienten und vormals unbekannten „cross-talks“
zwischen drei weit voneinander entfernten Sekundärmetabolit-Genclustern erlauben neue Einblicke in die Organisation des bakteriellen
Sekundärmetabolismus und tragen zu einem besseren Verständnis der Biosynthese
von Naturstoffen bei. Des Weiteren können die gewonnenen Ergebnisse als
Ausgangspunkt für eine zukünftige Isolierung neuer Naturstoffe dienen.