Mechanismen nichtorganischer Lähmungen: Bewegungswahrnehmung und Bewegungsausführung unter hypnotisch induzierter Lähmung. Eine fMRT-Studie
Die neurobiologischen Grundlagen von nichtorganischen Bewegungsstörungen sind noch weitgehend unklar. Da dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) und hypnotische Zustände viele Gemeinsamkeiten haben, wurde ein bei dissoziativen Lähmungen etabliertes experimentelles Design angewandt, um hypn...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2012
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Subjects: | |
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Summary: | Die neurobiologischen Grundlagen von nichtorganischen Bewegungsstörungen
sind noch weitgehend unklar. Da dissoziative Störungen
(Konversionsstörungen) und hypnotische Zustände viele Gemeinsamkeiten
haben, wurde ein bei dissoziativen Lähmungen etabliertes experimentelles
Design angewandt, um hypnotisch induzierte Lähmungen zu untersuchen.
Unter der Aufgabe der aktiven Bewegungsimitation und der passiven
Bewegungsobservation wurden neunzehn gesunde Probanden mittels
funktioneller Magnetresonanztomographie im normalen Zustand und mit einer
hypnotisch induzierten Armlähmung untersucht. Aktivitätsveränderungen im
Gehirn wurden in einem multivariaten allgemeinen linearen Modell, mittels
Faktoranalyse sowie mittels Berechnung funktioneller Konnektivitäten überprüft.
Die hypnotische Paralyse während der Bewegungsimitation rief eine
Hypoaktivierung des kontralateralen primären motorischen Kortex und des
ipsilateralen Kleinhirns sowie eine Hyperaktivierung des kontralateralen
anterioren cingulären Kortex (ACC), mittleren frontalen Gyrus (MFG) und der
Insula hervor. Lähmungsspezifische Effekte bei der Bewegungsobservation
ergaben sich nicht.
Zusammengefasst legen diese Daten nahe, dass MFG, ACC und Insula durch
konstante selbstüberwachende und konfliktdetektierende Prozesse, eine Re-
Repräsentation der Interozeption, eine Veränderung des Gefühls des
subjektiven Körperbesitzes, eine Adjustation exekutiver Prozesse und
möglicherweise eine veränderte intentionale Komponente zur hypnotisch
induzierten Lähmung beitragen. |
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DOI: | 10.17192/z2012.0729 |