Mindener Technik der minimalinvasiven Gallenblasenoperation-Operationstechnik mit kaum sichtbaren Narben (Beobachtungs-Studie)
Hintergrund: Mit dem Ziel einer weiteren Reduktion des Zugangstraumas und einer Optimierung des kosmetischen Ergebnisses ist der Zugang in der laparoskopischen Gallenchirurgie aktueller Gegenstand der Diskussion. Inhalt dieser Arbeit ist eine prospektive Beobachtungsstudie zur Evaluation der sup...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2012
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Summary: | Hintergrund:
Mit dem Ziel einer weiteren Reduktion des Zugangstraumas und einer Optimierung
des kosmetischen Ergebnisses ist der Zugang in der laparoskopischen Gallenchirurgie
aktueller Gegenstand der Diskussion. Inhalt dieser Arbeit ist eine prospektive Beobachtungsstudie
zur Evaluation der suprapubischen Cholezystektomie in Mindener
Technik [Endoscopy 2009, 41: E49-E50].
Methode:
Operationstechnik: Das Pneumoperitoneum wird über eine intraumbilikale Minilaparotomie
angelegt. Unter optischer Kontrolle einer transumbilikalen 5 mm Optik werden
ein 10 mm Trokar für eine lange 45° Optik [Karl Storz GmbH, Tuttlingen], und
eine lange gebogene Fasszange suprapubisch im Bereich der Schambehaarung ins
Abdomen eingeführt. Durch den Nabeltrokar und mithilfe eines 3 mm Hilfsinstrumentes,
welches ohne Trokar im rechten Mittelbauch durch Punktion eingebracht wird,
wird eine laparoskopische Cholezystektomie in gewohnter Weise bimanuell vorgenommen
und die Gallenblase über den suprapubischen Zugang geborgen. Die Zugänge
intraumbilikal und im Bereich der Schambehaarung sind naturgemäß kaum sichtbar.
Patienten: In einer Beobachtungsstudie wurden 30 Patienten mit unkomplizierter
symptomatischer Cholezystolithiasis bei vorliegendem Ethikkommissionsvotum konsekutiv
von zwei Operateuren in suprapubischer Technik operiert. Die klinischen Daten
wurden perioperativ und nach drei Monaten erhoben.
Ergebnisse:
Perioperative Daten: 9 Männer und 21 Frauen wurden mit einer mittleren Operationsdauer
von 73,06 Minuten von zwei Operateuren (65,75 vs. 87,7) Minuten ohne Methodenkonversion
operiert. Es traten keine intra- oder postoperativen Komplikationen
auf.
Das postoperative Schmerzmaximum wurde im Median bei 4 (0 – 10) auf einer 11
stufigen Likert– Skala (0 – 10) angegeben. Durchschnittlich erhielten die Patienten
0,60 Mal am ersten postoperativen Tag ein Schmerzmittel.
Die Patienten waren am 9
ersten postoperativen Tag enteralisiert. Der stationäre Aufenthalt betrug im Median 3
Tage (3-6 Tage.).
Nachuntersuchungsdaten: 100% der Patienten gaben an, dass sie sich auch im Nachhinein
wieder in dieser Technik operieren lassen würden. Die Frage, ob sie sich bei ortsnaher
Verfügbarkeit hätten vorstellen können, eine transvaginale Cholezystektomie
vornehmen zu lassen, wurde von 4 der 21 Patientinnen positiv beantwortet.
Kosmetisches Ergebnis: Die Patientenbewertung des kosmetischen Ergebnis ergab im
Median 9 (6 –10) auf einer 11 stufigen Likert- Skala (0-10).
Perioperativ und im Rahmen der Nachuntersuchung wurden insgesamt 18 standardisierte
Bilder des Abdomens pro Patient angefertigt, die von je zwei unabhängigen Chirurgen,
noch nicht operierten Patienten und Kosmetikerinnen hinsichtlich des kosmetischen
Ergebnisses beurteilt wurden. Auf den Photos, die mindestens 3 Monate postoperativ
entstanden, erkannten diese die Operationsnarben bei getragener Unterwäsche
in der Regel nicht. Diese Photos wurden im Gegensatz zu den präoperativen Aufnahmen
und den Aufnahmen vom 1. postoperativen Tag seltener richtig als postoperative
Bilder erkannt. Die 10mm suprapubische Narbe war bei den meisten Patienten als einzige
Narbe erkennbar, aber unsichtbar bei normal getragener Unterwäsche.Die meisten
der falsch eingeschätzten Photos in dieser Kategorie wurden durch die unabhängigen
Personen für präoperative Photos gehalten.
Die Beurteilung der kosmetischen Ergebnisse durch die unabhängigen Personen lag im
Median zwischen 7 und 10 (2–10) auf der 11 stufigen Likert- Skala (0-10).
Diskussion:
Die Mindener Technik der suprapubischen Cholezystektomie mit dem Ziel kaum sichtbarer
Narben ist bei Frauen und Männern durchfürbar. Im Vergleich mit der Literatur
führt sie wahrscheinlich zu vergleichbaren perioperativen Ergebnissen (Komplikationen,
Schmerz, Kostaufbau, Mobilisierung, Verweildauer) wie die laparoskopische 4-
Trokar Cholezystektomie wobei der Nachweis methodenbedingt durch eine Beobachtungsstudie
nicht erbracht werden kann. Die Methode wird von Patienten und Experten
sehr positiv hinsichtlich des kosmetischen Ergebnisses bewertet. Die Operationszeiten
lagen bei Neueinführung der Technik zur Behandlung der symptomatischen
Cholezystolithiasis im Rahmen der Literaturangaben.
Anhand dieser Studienergebnisse wurden nun Hypothesen formuliert, die mittels prospektiv
randomisierter Studien überprüft werden können. |
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DOI: | 10.17192/z2012.0228 |