Einfluss des Schweregrades der COPD auf die mittels Atemminutenvolumen und P0.1 bestimmte hyperkapnische Atemantwort

Hintergrund Die chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) ist eine sehr häufige Erkrankung der Atemwege und geht mit typischen Veränderungen der Parameter von Lungenfunktion und Blutgasanalyse einher. Bereits in einigen Studien wurde bei Patienten mit COPD die hyperkapnische Atemantwort - gem...

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Main Author: Krauß, Alrun
Contributors: Becker, Heinrich (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2011
Subjects:
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Description
Summary:Hintergrund Die chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) ist eine sehr häufige Erkrankung der Atemwege und geht mit typischen Veränderungen der Parameter von Lungenfunktion und Blutgasanalyse einher. Bereits in einigen Studien wurde bei Patienten mit COPD die hyperkapnische Atemantwort - gemessen als ∆AMV/∆PETCO2 und ∆P0.1/∆PETCO2 - mit der Rückatmungsmethode nach Read untersucht. Dabei zeigte sich bei Patienten mit COPD eine signifikant geringere hyperkapnische Atemantwort (∆AMV/∆PETCO2) im Vergleich zu gesunden Probanden. In machen Studien war auch die hyperkapnische Atemantwort - gemessen als ∆P0.1/∆PETCO2 - signifikant geringer, in anderen Studien hingegen zeigten sich dabei keine Unterschiede zwischen Patienten mit COPD und gesunden Probanden. Bislang gibt es keine Studien darüber, wie sich die hyperkapnische Atemantwort - gemessen als ∆AMV/∆PETCO2 und ∆P0.1/∆PETCO2 - bei den unterschiedlichen Schweregraden der COPD nach GOLD verhält. Auch findet sich nur wenig Literatur zu Korrelationen der hyperkapnischen Atemantwort (∆AMV/∆PETCO2) mit Parametern von Lungenfunktion und BGA bei Patienten mit COPD. Des Weiteren gibt es keine Studien darüber, ob Patienten mit COPD unter Rückatmung eher mit einer Atemfrequenzänderung (Atemfrequenzänderung / ∆PETCO2) oder einer Atemzugvolumenänderung (Atemzugvolumenänderung / ∆PETCO2) reagieren und welche Korrelationen es dabei mit den Parametern der Lungenfunktion gibt. Fragestellungen 1. Wie verhält sich die hyperkapnische Atemantwort - gemessen als ∆AMV/∆PETCO2 und ∆P0.1/∆PETCO2 - bei den unterschiedlichen Schweregraden der COPD nach GOLD? 2. Welche Korrelationen der hyperkapnischen Atemantwort (∆AMV/∆PETCO2) gibt es mit den Parametern von Lungenfunktion und BGA der jeweiligen Patienten? 3. Reagieren die Patienten mit COPD unter der hyperkapnischen Atemantworttestung eher mit einer Atemfrequenz- oder einer Atemzugvolumenänderung? Welche Korrelationen gibt es dabei mit den Parametern der Lungenfunktion der Patienten? Methode Für die Messung wurden Patienten mit bekannter COPD aus der internistischen Abteilung des Universitätsklinikums Marburg rekrutiert. Der Rückatmungstest erfolgte mit der Standardmethode nach Read bzw. Whitelaw et al. Die hyperkapnische Atemantwort wurde dabei als Änderung des AMV bzw. P0.1 pro Zunahme des end-exspiratorischen CO2-Partialdruck (PETCO2), also ∆AMV/∆PETCO2 [l/min/mmHg] bzw. ∆P0.1/∆PETCO2 [cmH2O/mmHg], gemessen. Ebenso erfolgte die Messung der Atemfrequenzänderung / ∆PETCO2 [1/min/mmHg] und der Atemzugvolumenänderung / ∆PETCO2 [l/mmHg]. Ergebnisse und Interpretationen 1. Mit zunehmendem Schweregrad der COPD nimmt die hyperkapnische Atemantwort (∆AMV/∆PETCO2) ab. Dies zeigt sich schon beim Übergang von Stadium 0/1 zu Stadium 2. Die hyperkapnische Atemantwort - gemessen als ∆P0.1/∆PETCO2 - hingegen zeigt Schwankungen und keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Stadien der COPD. 2. In unserem Patientenkollektiv zeigen sich mit zunehmendem Schweregrad der COPD die typischen Veränderungen der Parameter von Lungenfunktion und BGA. Außerdem zeigt die hyperkapnische Atemantwort (∆AMV/∆PETCO2) signifikante positive Korrelationen (p < 0,05) mit VC (r2 = 0,179), FVC (r2 = 0,224), FEV1 (r2 = 0,398) und FEV1/FVC (r2 = 0,263) sowie signifikante negative Korrelationen (p < 0,05) mit Rtot (r2 = 0,158), ITGV (r2 = 0,336) und HCO3-(r2 = 0,259). 3. Das AMV (= AZV x AF) wird im Rahmen der hyperkapnischen Atemantwort (∆AMV/∆PETCO2) bei Patienten mit COPD mit zunehmender Obstruktion und Lungenüberblähung vorrangig über das Verhältnis Atemzugvolumenänderung / ∆PETCO2 limitiert: Hier zeigen sich signifikante positive Korrelationen (p < 0,01) mit FEV1 (r2 = 0,497) und FEV1/FVC (r2 = 0,284) und eine signifikante negative Korrelation mit dem ITGV (r2 = 0,242, p < 0,01). Die Atemfrequenzänderung / ∆PETCO2 hingegen zeigt keine statistisch signifikanten Korrelationen mit diesen Lungenfunktionsparametern.
DOI:10.17192/z2011.0779