Retrospektive Studie zur klinischen Überlebenszeit von Kompositfüllungen der Klasse I und II hinsichtlich der Verwendung von keramischen Inserts

Einleitung In der aktuellen Studie wurde das klinische Langzeitverhalten von drei unterschiedlichen Insertsystemen (SDS, Cerafil und Sonicsys) in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren im Vergleich zu konventionellen Kompositfüllungen untersucht. Materialien und Methoden Alle in der Abteilung...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Bieck, Alexandra
Beteiligte: Stoll, Richard (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Einleitung In der aktuellen Studie wurde das klinische Langzeitverhalten von drei unterschiedlichen Insertsystemen (SDS, Cerafil und Sonicsys) in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren im Vergleich zu konventionellen Kompositfüllungen untersucht. Materialien und Methoden Alle in der Abteilung der Zahnerhaltung der Zahnklinik Marburg im Zeitraum von 1998 bis 2003 gelegten Insertfüllungen wurden durch die Leitstelle der Abteilung in einer Patientenliste festgehalten und bilden die Grundlage dieser retrospektiven Untersuchung. Die zugehörigen Patientenakten und Befunde wurden im Zeitraum von 2005 bis 2007 gesichtet. Die statistische Auswertung der gesammelten Daten erfolgte mithilfe der Methode nach Kaplan und Meier [Kaplan & Meier 1958]. Ergebnisse Die nach Kaplan und Meier ermittelte Überlebenswahrscheinlichkeit für Insertrestaurationen betrug 32,5% bei einer mittleren Überlebenszeit von 91,72 Monaten. Im Vergleich zur Gruppe der Inkrementfüllungen (43,5% bei einer mittleren Überlebenszeit von 98,57 Monaten) konnte kein signifikanter Unterschied aufgezeigt werden (Log-Rank-Test p= 0,792). In Hinblick auf den Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf das klinische Langzeitüberleben der Füllungen ergab die Untersuchung folgende Ergebnisse: Die Untersuchung konnte für alle untersuchten Füllungen signifikant bessere Werte für das Langzeitüberleben bei der Versorgung sensibler Zähne im Vergleich zu desensiblen Zähnen nachweisen (Log-Rank-Test p = 0,01). Insertrestaurationen zeigten zudem ein hochsignifikant besseres Langzeitverhalten für sensible Zähne auf (Log-Rank-Test p= 0,001). Ferner wiesen Insertrestaurationen hinsichtlich des Faktors „Alter des Patienten“ ein signifikant besseres Langzeitüberleben für Restaurationen der Gruppe 1 (> 30 Jahre) im Vergleich zur Gruppe 3 (7 60 Jahre) auf (Log-Rank-Test p= 0,018). Hinsichtlich des Faktors „Anzahl der Füllungsflächen“ ergab sich im Vergleich der Inkrementfüllungen ein signifikanter Unterschied zwischen ein- und dreiflächigen Füllungen (Log-Rank-Test p= 0,028). Im direkten Vergleich zu den untersuchten Insertrestaurationen konnten jedoch keine volumenbedingten Unterschiede für die klinischen Langzeithaltbarkeit von Kompositfüllungen mit und ohne keramische Inserts nachgewiesen werden (Log-Rank-Test 1-1 p= 0,604, 3-3 p= 0,495). Keine signifikanten Unterschiede ergab der Vergleich hinsichtlich des klinischen Langzeitüberlebens für den Faktor „Behandler“ (p= 0,708); die Behandlung durch Studenten und approbierte Zahnärzte zeigte in der Untersuchung vergleichbare Werte hinsichtlich des klinischen Überlebens der Insertrestaurationen. Klinische Schlussfolgerung Es konnte keine wesentliche Verbesserung der Langzeitprognose durch die Verwendung von Inserts im Vergleich zur Inkrementschichttechnik aufgezeigt werden. So kann eine Versorgung von Klasse I- und II-Kavitäten im Seitenzahnbereich mit beiden untersuchten Materialien empfohlen werden, wobei diese Empfehlung beschränkt bleiben sollte auf Zähne, die sensibel auf Kälte reagieren.
DOI:10.17192/z2011.0364