MR-Angiographie: Prospektive, randomisierte Studie zum Einfluß verschiedener Kontrastmittelmengen auf das vaskuläre Signalverhalten nach i. v. Bolusinjektion

Zusammenfassung Mit den zwischen 2001 und 2002 erhobenen Daten dieser Studie aus dem Medizinischen Zentrum für Radiologie der Philipps-Universität Marburg in der Klinik für Strahlendiagnostik sollte der Einfluss der Menge an Gd-DTPA auf das vaskuläre Signalverhalten nach einer Bolusinjektion festge...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kokenge, Isabelle
Beteiligte: Heverhagen, Johannes T. (Prof. Dr. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2011
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Mit den zwischen 2001 und 2002 erhobenen Daten dieser Studie aus dem Medizinischen Zentrum für Radiologie der Philipps-Universität Marburg in der Klinik für Strahlendiagnostik sollte der Einfluss der Menge an Gd-DTPA auf das vaskuläre Signalverhalten nach einer Bolusinjektion festgestellt und die Hypothese geprüft werden, dass sich die Menge des Kontrastmittels auf die Länge des Kontrastmittelbolus auswirkt. Die statistisch verwertbaren Grundlagen über das Kontrastmittelverhalten in unterschiedlichen Mengen sollen bei einer Standardisierung der dynamischen MR-Untersuchungen helfen. Die Fallzahlberechnung ergab einen Stichprobenumfang von n=20 Patienten pro Gruppe. Insgesamt wurden 60 Patienten aus dem stationären und ambulanten Bereich aus allen Abteilungen des Klinikums der Philipps-Universität Marburg nach ausführlicher Aufklärung und Bedenkzeit sowie schriftlicher Einverständniserklärung unter Beachtung der Ausschlusskriterien (z. B. vorbestehende Herzkrankheit, metallische Fremdkörper, etc.) in die Studie aufgenommen. Die MR-Untersuchungen wurden einheitlich mit einem 1,0 Tesla supraleitenden Magnetresonanztomographen mit einer Schichtdicke von 5 mm durchgeführt. Die gesamte Untersuchungszeit betrug 10 min., wobei 58 Serien aufgenommen wurden. Die Kontrastmittelapplikation wurde über einen Injektor mit einer Konzentration von 0,1 – 0,3 mmol/kg Körpergewicht und einer Injektionsgeschwindigkeit von 2 ml/sec. vorgenommen. Die Bildakquisition wurde zeitgleich mit der Kontrastmittelgabe gestartet. Zur Auswertung der Bilder wurden Aorta, Pfortader, Vena cava, Leber, Milz und Nieren berücksichtigt. Über eine „region of interest“ konnten Signalintensitätskurven erzeugt werden. Neben unterschiedlichen Nebenkriterien war das Hauptzielkriterium dieser Studie die wash-out-Zeit, weiterhin wurden die Ankunftszeit, die relative Signalintensität, die Spitzensignalintensitätszeit und die relative Signalintensität nach 10 min. betrachtet. Zur Ermittlung der statistischen Unterschiede zwischen den drei Gruppen kam die one-way-ANOVA zur Anwendung. Zusammenfassend zeigt sich im Vergleich der drei Kontrastmittelgruppen bezüglich des Hauptzielkriteriums dieser Studie, der wash-out-Zeit, ein signifikanter Unterschied für die portalvenösen Gefäße und die Aorta im Sinne eines längeren Kontrastmittelbolus mit steigender Kontrastmittelmenge. Dieser dürfte aber für die praktische Anwendung auch im Hinblick auf das Auftreten von Nebenwirkungen wie die nephrogene systemische Fibrose kaum Bedeutung haben. Die wash-out-Zeit ist auch in der einfachen Menge ausreichend für einen guten Kontrast in der „first pass“-Bildgebung. Die größte Signalintensität in den untersuchten Gefäßen entstand bei Gabe der dreifachen Menge an Kontrastmittel nur in der Aorta. Alle anderen Gefäße zeigten keine signifikanten Unterschiede in der SSI mit steigender Kontrastmitteldosis. Bei den parenchymatösen Organen wiesen nur die Nieren bei doppelter Kontrastmitteldosis eine signifikant höhere SSI auf. Ansonsten konnte bezüglich der hier untersuchten parenchymatösen Organe keine Signifikanz erhoben werden. Allerdings ist anzumerken, daß trotz der statistisch signifikanten Unterschiede die Ergebnisse absolut gesehen recht dicht beieinander liegen, so daß der Nutzen einer Dosissteigerung des Kontrastmittels fraglich bleibt. Auch ist tendenziell eher ein Abfall der SSI mit steigender Kontrastmittelmenge für die Milz und die Nieren zu erkennen, für die Leber sind diese Unterschiede sogar signifikant. Abschließend ist kein Vorteil in einer Anhebung der Kontrastmittelmenge auf die zwei- oder dreifache Menge für die wash-out-Zeit oder die Spitzensignalintensität zu erkennen. Die einfache Kontrastmittelmenge ist ausreichend für eine Boluslänge zur „first pass“-Bildgebung.
DOI:10.17192/z2011.0285