Prognose von Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie und prophylaktischer ICD-Therapie

In der vorliegenden Arbeit wurden prognostische Determinanten für Gesamtmortalität und Notwendigkeit einer Herztransplantation bei 133 Patienten mit DCM und prophylaktischer ICD-Implantation analysiert. Bei allen Patienten wurde die LV-Funktion echokardiographisch bei ICD-Implantation sowie in einem...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Efimova, Elena
Beteiligte: Grimm, W. (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2011
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In der vorliegenden Arbeit wurden prognostische Determinanten für Gesamtmortalität und Notwendigkeit einer Herztransplantation bei 133 Patienten mit DCM und prophylaktischer ICD-Implantation analysiert. Bei allen Patienten wurde die LV-Funktion echokardiographisch bei ICD-Implantation sowie in einem Kontroll-UKG im Mittel 11 Monate nach ICD-Implantation bestimmt. Erfreulicherweise fand sich zum Zeitpunkt des Kontroll-UKGs bei 32% aller Patienten unter optimierter Herzinsuffizienzmedikation ein signifikanter Anstieg der LVEF um mehr als 5% bei gleichzeitiger Reduktion des LV enddiastolischen Diameters um mindestens 5 mm. Eine Verbesserung der LV-Funktion fand sich hierbei doppelt so häufig bei Patienten mit einer Symptomdauer unter einem Jahr als bei Patienten mit einer Symptomdauer über einem Jahr (43% vs. 22%, p<0.05). Die beobachtete Verbesserung der LV-Funktion im Kontroll-UKG war mit einer signifikant höheren herztransplantationsfreien Überlebensrate im Langzeitverlauf assoziiert. Außerdem ging eine konsequent optimierte medikamentöse Herzinsuffizienz-Therapie mit ACE-Hemmern, ß-Blockern und Aldosteronantagonisten ebenso wie eine erfolgreiche CRT-ICD-Therapie mit einer signifikant niedrigeren Mortalität einher. Spontane ICD-Schocks für VT oder VF waren demgegenüber Indikatoren für eine deutlich höhere Mortalität im weiteren Verlauf. Aus den Ergebnissen unserer Studie ergeben sich folgende klinisch wichtige Konsequenzen: 1) Bei allen Patienten mit neu diagnostizierter DCM sollten innerhalb von 12 Monaten nach Therapiebeginn routinemäßig Kontroll-UKGs durchgeführt werden, da sich aufgrund der LV-Funktion im Kontroll UKG die Prognose abschätzen lässt. 2) Patienten mit DCM und kurzer Symptomdauer sollten zunächst über mindestens 3 bis 6 Monate konsequent optimal medikamentös bezüglich ihrer Herzinsuffizienz behandelt werden, da ein großer Teil dieser Patienten eine signifikante Besserung der LV-Funktion im Verlauf zeigt und deshalb keinen ICD mehr benötigt. 3) Patienten mit DCM und Linksschenkelblock mit einer QRS-Breite über 150 ms, die nach den SCD-HeFT Kriterien einen ICD benötigen, sollten aus prognostischen Gründen einen CRT-ICD bekommen. 4) Patienten mit DCM und spontanen ICD-Schocks für VT oder VF haben eine schlechtere Prognose und bedürfen einer engmaschigeren Überwachung mit optimierter Therapie.
DOI:10.17192/z2011.0246