Fetale Herzvolumina - eine Evaluation mittels 3D Echokardiographie

Diese klinische Studie befasst sich mit der Evaluation fetaler Herzvolumina mittels 3D Echokardiographie. Ziel war es mittels der 3D Volumetrie des fetalen Herzens Normalwerte der Herzzeitvolumina zu ermitteln, die Praktikabilität der Methode im klinischen Alltag zu evaluieren und die anhand ein...

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Main Author: Lather, Anne
Contributors: Schmidt, Stephan (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2010
Subjects:
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Description
Summary:Diese klinische Studie befasst sich mit der Evaluation fetaler Herzvolumina mittels 3D Echokardiographie. Ziel war es mittels der 3D Volumetrie des fetalen Herzens Normalwerte der Herzzeitvolumina zu ermitteln, die Praktikabilität der Methode im klinischen Alltag zu evaluieren und die anhand eines ausreichend großen Normalkollektivs ermittelten Werte in Relation zu den publizierten Werten zu stellen. Die Daten in der vorliegenden Arbeit wurden wie 2001 von Meyer-Wittkopf beschrieben und etabliert echokardiographisch erhoben, indem das herkömmliche Ultraschallgerät mit der 3D Smart-Scan Workstation von TomTech Imaging Systems kombiniert wurde. Zunächst wurde mittels CTG oder Doppler die fetale Herzfrequenz bestimmt, um diese in die Voreinstellung der Software übernehmen zu können. Damit wurde das Gating gewährleistet. Mit der free-hand Technik erfolgte eine fächerförmige Schwenkbewegung des Schallkopfes vom Vierkammerblick bis zu den großen Gefäßen und damit die Datenaufnahme, welche in der Rechnereinheit gespeichert wurde. Im Anschluss konnte der 3D Datensatz offline mittels Planimetrie und Scheibchensummationsmethode vermessen werden. Als Besonderheit wurden bei der Auswertung alle in die Ventrikel ragenden Strukturen ausgespart, um eine genauere Aussage über das tatsächliche Ventrikelvolumen machen zu können. So wurden die Herzvolumina von 131 gesunden Feten als 3D Datensatz gespeichert. Bei einer Gesamtzahl von 188 untersuchten Feten konnte eine gute Praktikabilität gezeigt werden, da die offline Auswertung des 3D Datensatzes unproblematisch und nach kurzer Einarbeitung zuverlässig durchgeführt werden konnte. Die Datenaufnahme und anschließende Auswertung war mit 20 bis 45 Minuten zeitintensiv. Wartezeiten und lange Speichervorgänge verzögerten den Untersuchungsablauf. Die Methode war aber gut geeignet für die exakte Bestimmung von fetalen Herzvolumina. Mit der Größe des Patientenkollektivs lagen nach der Prüfung von B.Greene des Institutes für Statistik der Philipps-Universität Marburg ausreichend Daten für die Erstellung von Normwerten vor. In Bezug auf die ermittelten Volumina ergab sich ein durchschnittliches Herzminutenvolumen von 393,68 ml/min. Aufgeschlüsselt in die jeweilige Zusammenfassung 45 Schwangerschaftswoche war hierbei ein deutlicher Anstieg des Volumens mit zunehmendem Gestationsalter festzustellen. Das durchschnittliche Herzminutenvolumen liegt in der 28. Schwangerschaftswoche bei 215,12 ml/min, in der 32. Schwangerschaftswoche bei 315,99 ml/min, in der 36. Schwangerschaftswoche bei 464,14 ml/min und zum errechneten Entbindungstermin bei 681,77 ml/min. Dieser Anstieg bestätigt bisher beschriebene Tendenzen, wobei im Rahmen dieser Arbeit zum ersten Mal ein ausreichend großes Normalkollektiv menschlicher Feten untersucht wurde. Bezogen auf das gewichtsspezifische Herzminutenvolumen in ml/min/kg geschätztes fetales Gewicht zeigten sich die Mittelwerte im Verlauf der Schwangerschaft annähernd konstant mit 252,24 ml/min/kg in der 28. Schwangerschaftswoche, 229,98 ml/min/kg in der 32. Schwangerschaftswoche, 231,79 ml/min/kg in der 36. Schwangerschaftswoche und 208,91 ml/min/kg in der 39. Schwangerschaftswoche. Dies steht im Kontrast zu den Ergebnissen von Rudolph und Heymann,1967, wo das Schlagvolumen pro Kilogramm fetales Gewicht in den frühen Gestationswochen signifikant höher war. In der 13. Schwangerschaftswoche ergab sich ein Herzzeitvolumen von 498 ml/min/kg und in der 19. Schwangerschaftswoche von 280 bis 390 ml/min/kg. Die Daten wurden allerdings invasiv mittels markierter Mirkosphären und anhand von nur 12 Schaffeten gewonnen. Darüber hinaus wurde in der vorliegenden Studie gezeigt, dass die bisher angenommene Dominanz des rechten Ventrikels nicht so ausgeprägt ist. Bei Marys, De Smedt et al war die Ratio rechter zu linker Ventrikel noch 1,3 in der 15. Schwangerschaftswoche. Mielke und Benda zeigten 2001 eine durchschnittliche Ratio von 1,42. In der vorliegenden Arbeit ergab sich ein durchschnittliches rechtsventrikuläres Volumen von 115,78 ml/min/kg gegenüber dem linken Ventrikel mit 106,15 ml/min/kg und damit eine Ratio von 1,09. Die Ejektionsfraktion war dabei in beiden Ventrikeln mit im rechten 66% und im linken 67% annähernd gleich.
DOI:10.17192/z2010.0726